Marion Gähr, Nürtingen.
Am Freitag vergangener Woche stand ich in Nürtingen ab 11 Uhr in der Schlange der Impfwilligen zur Auffrischung der Coronaschutzimpfung. Zuvor schon hatte ich mich in der Presse und im Internet eingehend nach den Kriterien für eine Boosterimpfung erkundigt, sodass ich mir sicher war, auch mit einer durchgemachten Infektion letztes Jahr und der Impfung Mitte Mai dieses Jahres alle Voraussetzungen dafür zu erfüllen. Am Donnerstag ging zudem der Bericht durch die Medien, dass die STIKO ebenfalls allen Personen ab 18 Jahren empfiehlt, sich ab sechs Monaten nach der Grundimmunisierung wieder impfen zu lassen.
Gesagt, getan! So stand ich schließlich exakt drei Stunden in der Warteschlange, trotzte der aufziehenden Kälte und den Schmerzen in meinen defekten Knien, denen ein längeres Stehen nicht mehr gut bekommt.
Die Aussicht auf den Piks, mit dem ich meine Angehörigen und mich schützen kann und die Tatsache, dass ich langsam, aber stetig dem Impfbus näher kam und der Impfstoff auch noch für mich reichen würde, ließ mich hoffnungsfroh durchhalten. Endlich war es so weit! Ich durfte im Bus Platz nehmen und wurde dort jäh aus meiner „Jetzt-hat-sich-doch-alles-gelohnt-Träumerei“ gerissen. Man erklärte mir, dass ich als ehemals Infizierte keine Boosterimpfung bekommen würde, da ich ja so schon gut geschützt sei, ungeachtet des Wissens um die tatsächliche Anzahl der Antikörper, die sich auch bei ehemals Infizierten abbauen.
Auf weitere Nachfragen nach einer Empfehlung, wann dies für Personen wie mich dann möglich wäre, wurde nur kurz erwidert, dies wisse man auch nicht. Dann wurde ich weggeschickt. Inzwischen habe ich mich bei Fachleuten erkundigt, mit dem Ergebnis, dass ich ein Anrecht auf die Impfung gehabt hätte. Nur leider nützt mir das jetzt auch nichts mehr. Und nochmals mehrere Stunden irgendwo für eine Impfung anstehen kann ich nicht mehr, vor allem, wenn nicht sicher ist, dass ich dann die Impfung wirklich bekomme. Hilfreich könnte es für die Zukunft sein, wenn alle Organisationen, die Coronaschutzimpfungen anbieten, was ich grundsätzlich lobenswert und wertvoll finde, über die Presse schon bei der Ankündigung eines Impftermins mitteilen, welche Personen sie speziell bei ihren Impfangeboten ausschließen werden. Dann bleiben einigen Menschen lange Wartezeiten in der Kälte, vielleicht auch verbunden mit körperlichen Beschwerden und vor allem der Frust und die Enttäuschung darüber, dass dies alles umsonst war, erspart.
Leserbriefe | 12.07.2025 - 05:00
Es tut sich nichts bei der Verteidigungsfähigkeit
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Seit Februar 2022 gibt es, nach dem zuvor langjährig verdeckten, nun offenen russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine und, nicht immer nur verdeckt, auch auf Deutschland und andere westliche Staaten. Seitdem sind die ...
Leserbriefe | 12.07.2025 - 05:00
Zu viele Krankenkassen
Eberhard Schmid, Aichtal-Grötzingen. Zum Artikel „Krankenversicherung: Warken rechnet mit höheren Beiträgen“ vom 8. Juli.
Wie wäre es denn, wenn man einfach weniger Krankenkassen hätte? 94 Krankenkassen mit den entsprechenden Wasserköpfen sind ...