Simone Bauknecht, Walddorfhäslach. Auf dem landwirtschaftlichen Betrieb meiner Eltern auf dem Großen Forst bin ich aufgewachsen und in Nürtingen zur Schule gegangen. Ich habe mich in Nürtingen immer sehr wohlgefühlt und war stolz auf meine Stadt. Auf dem Forst habe ich nach getaner Arbeit die Natur und die tolle Luft wie auch den Ausblick und die Sonnenuntergänge genossen, was ich im Übrigen noch immer gerne tue. Noch immer bin ich auf dem landwirtschaftlichen Betrieb meiner Eltern im Ernte-Einsatz und habe nach wie vor viel Bezug zu meiner Heimatstadt. Aber derzeit bin ich enttäuscht, weil sich die Stadt offensichtlich gegen die Bürger stellt. Ich hoffe sehr auf die Einsicht der Gemeinderäte. Ein Industriegebiet auf dem Großen Forst entspricht nicht dem Wunsch der Nürtinger Bürger, wie die Menschenkette gezeigt hat. Viele Menschen sprachen mich während der Bewirtung auf die Brotübergabe des Nürtinger Maientags an. Manche Bürger würden dem Oberbürgermeister am liebsten einen Betonklotz in Form eines Brotes und eine Flasche mit örtlichem Abwasser überreichen.
Die Landjugend Nürtingen ist ein Verein junger Menschen im ländlichen Raum, der auch für die Landwirtschaft steht. Seit über 400 Jahren ist der Nürtinger Maientag Tradition. Die Landjugend übergibt, stellvertretend für die Landwirtschaft in der Stadt, dem Stadtoberhaupt einen Korb mit Brot und Wein, auf dass immer Essen und Trinken in der Stadt und die Stadt vor Katastrophen bewahrt sei. Anschließend tanzt die Landjugend den Bändertanz vor dem Rathaus und läuft ganz vorne mit dem Bänderbaum im Festzug mit, als Zeichen für die Fruchtbarkeit und Ernährung der Stadt als höchstes Gut. Seit meiner frühen Jugendzeit bin ich Mitglied der Landjugend und war immer am Maientag dabei. Seit einigen Jahren bin ich Ansprechpartnerin für Herrn Pantel (Stadt Nürtingen), mit dem ich alle Einzelheiten über den Ablauf der Maientags-Eröffnungszeremonie abspreche. Wann wir die Brotübergabe durchführen, wer sie vornimmt, ich tanze beim Bändertanz vor dem Rathaus mit oder organisiere den Termin und die Rosen für den anschließenden Besuch im Dr.-Vöhringer-Heim. Ich habe mich immer für die Eröffnungszeremonie des Nürtinger Stadtfestes, bei dem die Landwirtschaft so hochgehoben und geschätzt wird, eingesetzt. Doch momentan habe ich schlaflose Nächte, weil ein großes Industriegebiet auf dem Großen Forst gebaut werden soll, womit die Natur, das Landschaftsbild, der Lebensraum für Tiere, der hervorragende Boden, das Naherholungsgebiet, meine Heimat und die Existenz der Landwirte auf dem Forst (auch der Betrieb meiner Eltern) auf dem Spiel stehen. Ich finde es äußerst bedenklich, wie die Landwirtschaft in Nürtingen von der Stadtverwaltung mit Füßen getreten wird.
Leserbriefe | 12.07.2025 - 05:00
Es tut sich nichts bei der Verteidigungsfähigkeit
Fritz Matthäus, Nürtingen.
Seit Februar 2022 gibt es, nach dem zuvor langjährig verdeckten, nun offenen russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine und, nicht immer nur verdeckt, auch auf Deutschland und andere westliche Staaten. Seitdem sind die ...
Leserbriefe | 12.07.2025 - 05:00
Zu viele Krankenkassen
Eberhard Schmid, Aichtal-Grötzingen. Zum Artikel „Krankenversicherung: Warken rechnet mit höheren Beiträgen“ vom 8. Juli.
Wie wäre es denn, wenn man einfach weniger Krankenkassen hätte? 94 Krankenkassen mit den entsprechenden Wasserköpfen sind ...