Leserbriefe

Mit der Neiddebatte wird nichts erreicht

Cathrin Hahn, Großbettlingen. Zum Leserbrief „Stadt sollte Schulen gleich berücksichtigen“ vom 11. Mai und zum Artikel „Schulsanierung wird zum Balanceakt“ vom 16. Mai. In ihrem Artikel berichtet die Chefredakteurin Anneliese Lieb erneut über die Zuschüsse in Höhe von 9,1 Millionen Euro aus dem Sondersanierungstopf des Landes für vier Nürtinger Schulen. Bei den vier Schulen handelt es sich um die Realschulen am Neckar, die Friedrich-Glück-Schule sowie das Hölderlin-Gymnasium. Diese vier Schulen sind auf der Basis der von der Stadtverwaltung abgefragten Bedürftigkeit der Nürtinger Schulen in Sachen Sanierungsmaßnahmen als besonders sanierungsbedürftig angesehen worden. Deshalb wurden Ende letzten Jahres für diese Schulen seitens der Stadt Nürtingen Zuschüsse aus dem Sondersanierungstopf des Landes beantragt.

Diese vom Land geförderten Sanierungsmaßnahmen sind nicht zu verwechseln mit Instandhaltungsmaßnahmen oder noch zu planenden Neubauten. Diese Trennung ist wichtig, denn die vorliegenden Zuschüsse gelten nur für den Bereich Sanierungen, nicht für Erweiterungsbauten oder Instandhaltungsmaßnahmen, welche über den Sanierungsetat der GWN (Gebäudewirtschaft Nürtingen) selbst finanziert werden. Und sie gelten auch nur für die namentlich aufgeführten Schulen.

In diesem Zusammenhang ist es äußerst bedauernswert, dass hier aktuell eine sehr emotionale Debatte geführt wird, die sich von der eigentlichen Thematik weit entfernt.

Hier geht es von „Luxussanierung des HöGys“ (Gemeinderatssitzung am 14. Mai, Julia Rieger/NT 14) bis „Feudal-Sanierung einzelner Schulen“ bis hin zu aufgebrachten MPG-Lehrerinnen, die von OB Heirich im Rahmen der Gemeinderatssitzung zur Ordnung gerufen werden mussten. So wird außer einer unsachlichen Neiddebatte nichts erreicht.

Seitens des Gemeinderats wurde leider in der Gemeinderatssitzung am 14. Mai die Möglichkeit vertan, die mit 30 Prozent vom Land geförderten Sanierungsmaßnahmen an vier Nürtinger Schulen einen weiteren Schritt voranzubringen. Wohl wissend, dass für die Fördergelder ein sehr enger Zeitrahmen gesteckt ist, denn die Vorhaben müssen bis Ende 2022 fertiggestellt und abgerechnet sein. Und wissend, dass irgendwann saniert werden muss. Nur dann vielleicht ohne Fördergelder.

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