Hellmut Kuby, Nürtingen. Zum Leserbrief „Wachstumswahn und Bahnhof“ vom 19. November. Obwohl der Club of Rome bereits 1972 mit seinem Bericht „Das Ende des Wachstums“ zur Umkehr aufgerufen hatte, hat sich seitdem (weltweit) so gut wie nichts geändert. Warum auch, es geht uns – in Baden-Württemberg besonders – ja so gut. Deshalb kommt die Behauptung, mit dem Ausstieg aus S 21 würden angeblich 1,5 Milliarden Euro verschwendet, beim Schwaben viel besser an als alle Überlegungen gegen den Wachstumswahn. So wundert es mich nicht, dass Befürworter und Gegner von S 21 am Samstag in der Fußgängerzone jeweils nur mit ihrer Meinung recht haben wollten. Mein Resümee nach vier Stunden auf dem Schillerplatz: Entweder du bist für S 21 oder du hast nachgedacht. Zum Beispiel über die Kundenfreundlichkeit (die ganz normale, abgesehen von allen möglichen Unregelmäßigkeiten). Weil viele Wähler, die am Sonntag abstimmen dürfen, Autofahrer und keine Bahnfahrer sind, vergleiche ich für sie die beiden Bahnhofstypen unter diesem Aspekt.
Für seine Heimfahrt von Stuttgart wird dem Bahnpendler zurzeit, also im Kopfbahnhof, auf Gleis zwei mindestens 14 Minuten vor Abfahrt ein Zug bereitgestellt. Das heißt: Ohne Hektik einsteigen, einen guten Platz suchen, lesen oder sich entspannen. Kurz vor Abfahrt füllt sich dann der Zug (in aller Regel) mit den Umsteigern aus anderen Zügen. Anders beim Durchgangsbahnhof S 21: Verweildauer eines Zuges im Bahnhof maximal vier Minuten. Als Beispiel: 18.18 Uhr Ankunft (wenn er pünktlich ist), 18.22 Uhr Abfahrt. Das heißt, bis zur Einfahrt des Zuges müssen alle Passagiere (es können viele sein) auf dem Bahnsteig warten. Nachdem die Angekommenen – es können auch viele sein – ausgestiegen sind, muss man schnell einsteigen und froh sein, einen Sitzplatz zu ergattern. 18.22 Uhr Abfahrt, anders geht – richtiger fährt – es nicht: Der Zug muss raus, er muss Platz machen für den nächsten.
Dürften am Sonntag nur (nachweisliche) Bahnfahrer abstimmen (und die Mitarbeiter der DB), hätte der Tiefbahnhof keine Chance. Als Bahnfahrer weiß ich, wo investiert werden müsste. (Auf unserer 25. Bahnreise im Jahr 2011 kamen wir am 4. November mit 120 Minuten Verspätung in Berlin an.) Wie sagt Goethe: Mit dem Wissen wachsen die Zweifel.
Leserbriefe | 12.07.2025 - 05:00
Es tut sich nichts bei der Verteidigungsfähigkeit
Fritz Matthäus, Nürtingen.
Seit Februar 2022 gibt es, nach dem zuvor langjährig verdeckten, nun offenen russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine und, nicht immer nur verdeckt, auch auf Deutschland und andere westliche Staaten. Seitdem sind die ...
Leserbriefe | 12.07.2025 - 05:00
Zu viele Krankenkassen
Eberhard Schmid, Aichtal-Grötzingen. Zum Artikel „Krankenversicherung: Warken rechnet mit höheren Beiträgen“ vom 8. Juli.
Wie wäre es denn, wenn man einfach weniger Krankenkassen hätte? 94 Krankenkassen mit den entsprechenden Wasserköpfen sind ...