Leserbriefe

Lässt Stadt die Anwohner im Stich?

Thaddäus Kunzmann, Nürtingen. Zum Artikel „Nachbarschaftsstreit an der Moschee“ und zum Kommentar „Glaubensfrage?“ vom 19. August. Die Mevlana-Moschee in der Tiefenbachstraße mit einem Kegelclub zu vergleichen, wie dies die NZ-Redakteurin Barbara Gosson in ihrem Kommentar macht, ist an Naivität schon fast nicht mehr zu überbieten. In der Mevlana-Moschee ist die Nürtinger Ortsgruppe der islamistischen Gemeinschaft Milli Görüs beheimatet. Milli Görüs vertritt einen radikalen Islam, der mit unserer demokratischen Wertehaltung nicht in Einklang zu bringen ist. Genau deswegen wird sie auch vom Verfassungsschutz beobachtet.

Ich bedauere sehr, dass die Stadt die Anwohner, die unter den Aktivitäten der Moschee zu leiden haben, praktisch im Stich lässt. Ich habe manchmal den Eindruck, dass – um Unannehmlichkeiten aus dem Weg zu gehen – versucht wird, Probleme zu verharmlosen. Hier mit dem Argument, die Stadt könne sich nicht in jeden „Nachbarschaftsstreit“ einmischen.

Wie sollen die Anwohner einen Nachbarschaftsstreit lösen, wenn ihr Gegenüber – der eigenen Ideologie geschuldet – keinerlei Interesse an Fragen wie der Integration in unsere Gesellschaft haben (Der türkische Ministerpräsident Erdogan 2008 vor 20 000 Anhängern in Köln: „Assimilierung ist ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit“)? Die Tatsache, dass wir es nicht verstehen, was dort gelehrt wird, heißt doch nicht, dass es uns nichts angeht!

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