Bernd Habermann, Nürtingen. Zum Artikel „Grübeln im Gemeinderat“ vom 10. Oktober. Da haben sich am Sonntag von 29 396 Wahlberechtigten ganze 12 612 Nürtinger an die Wahlurnen bewegt. Das veranlasst Herrn Thaddäus Kunzmann zu der Feststellung: „. . . 60 Prozent hätten Herrn Heirich nicht gewollt!“ Vielleicht haben diese 60 Prozent aber auch wissentlich die Wiederwahl Heirichs in Kauf genommen und sind deshalb zu Hause geblieben! Sogar verständlich bei den alternativen Möglichkeiten! Für zwei Bewerber war es wichtig, dass ihre Berufsbezeichnung richtiggestellt wurde. Als ob man als „examinierter Rettungsassistent“ oder „qualifizierter Automobilverkäufer“ eine besondere Reputation als zukünftiger OB hat! Wer allein die beiden Veranstaltungen in der Stadthalle und in der Kreuzkirche besucht hat, konnte manchmal den Eindruck gewinnen, in einem Komödienstadl und nicht bei einer OB-Wahlveranstaltung zu sein.
Herr Kurz will die Dienstwagen abschaffen und mit dem Fahrrad kommen. Okay, dafür bekommt er bestimmt einen namentlich gekennzeichneten Fahrradständer! Schafft er im zweiten Schritt auch die „Dienstwagen“ der Stadtreinigung ab und führt wieder die gute alte Schubkarre ein? Herrn Heirich mit „er ist ja auch schon 60!“ süffisant abzukanzeln, verstehe ich als deutliche Aussage, was er von uns „Alten“ hält. Ihn darauf persönlich angesprochen, war die Antwort: „Keine weitere Diskussion, das ist sowieso nicht meine Klientel!“ Für Wählerstimmen sind die „Alten“ aber wohl noch gut genug. Einen Hinweis auf ihr Alter haben auch viele Nürtinger in den letzten Jahren von jungen dynamischen Vorgesetzten zu hören bekommen und sind nach Hause geschickt worden.
Dass Herr Heirich sich einen Blumenkorso auf die Neckarbrücke hat stellen lassen, weil er am Galgenberg wohnt, ist eine genauso unqualifizierte Aussage. Als die Blumentöpfe (die übrigens ganz toll sind) aufgestellt wurden, hat Heirich noch in der Braike gewohnt. Herr Buck, der der Nürtinger Liste/Grüne nahesteht, hat wohl ein Problem mit Frauen in Führungspositionen, wenn er meinte, dass Frau Geier-Baumann zwar ein belebendes Element für den Wahlkampf sei und er es auch für mutig hält, aber für eine weibliche OB sei die Zeit noch nicht reif. Schade, dass Nürtingens Frauen darauf nicht reagiert haben! Der Gipfel war aber eine Aussage von Sebastian Kurz, dass nur jemand mit Nürtinger Wurzeln OB werden kann. Das heißt doch im Klartext, dass Herr Kurz einem in Nürtingen geborenen Ausländer mit deutschem Pass, der aber seine „Wurzeln“ irgendwo in der Welt hat, trotz vielleicht hoher Qualifikation jegliche Berechtigung als OB abspricht. Das grenzt schon fast an Ausländerfeindlichkeit. Sicherlich kann man dem Noch-Amtsinhaber das eine oder andere Fehlverhalten vorwerfen, aber Herr Quast (FDP) trifft den Nagel auf den Kopf, wenn er sagt: „Heirich ist nicht schuld an allem. Daran sind auch andere beteiligt. Auch die Großen im Gemeinderat.“ Dem ist nichts hinzuzufügen.
Leserbriefe | 12.07.2025 - 05:00
Es tut sich nichts bei der Verteidigungsfähigkeit
Fritz Matthäus, Nürtingen.
Seit Februar 2022 gibt es, nach dem zuvor langjährig verdeckten, nun offenen russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine und, nicht immer nur verdeckt, auch auf Deutschland und andere westliche Staaten. Seitdem sind die ...
Leserbriefe | 12.07.2025 - 05:00
Zu viele Krankenkassen
Eberhard Schmid, Aichtal-Grötzingen. Zum Artikel „Krankenversicherung: Warken rechnet mit höheren Beiträgen“ vom 8. Juli.
Wie wäre es denn, wenn man einfach weniger Krankenkassen hätte? 94 Krankenkassen mit den entsprechenden Wasserköpfen sind ...