Christina Matt, Wolfschlugen.
Heute Morgen, kurz nach 6 Uhr: Das erste Flugzeug donnert im Tiefflug über unser Haus in Wolfschlugen – gefolgt von weiteren im Minutentakt. An Ausschlafen war nicht zu denken, obwohl ich freihatte. Was hier seit Monaten passiert, ist kein Einzelfall mehr, sondern täglicher Lärmterror. Und er wird immer schlimmer. Grund ist die Entscheidung, Starts am Flughafen Stuttgart verkürzt und mit mehr Steigung durchzuführen – offenbar, um Zeit und Kerosin zu sparen. Die Folge: Immer mehr Flugzeuge fliegen über dicht besiedeltes Gebiet, direkt über unsere Köpfe.
Die gesundheitlichen Konsequenzen sind massiv: Schlafstörungen, Stress, Bluthochdruck, Konzentrationsprobleme – und das jeden Tag. Es ist empörend, dass wirtschaftliche Interessen systematisch über das Wohl der Menschen gestellt werden. Noch empörender ist aber die politische Untätigkeit. Verkehrsminister Winfried Hermann und Ministerpräsident Winfried Kretschmann betonen gebetsmühlenartig, sie hätten in dieser Sache „keine Handlungsmöglichkeit“. Doch irgendjemand hat diesem Wahnsinn schließlich zugestimmt. Und irgendjemand könnte ihn auch wieder beenden – wenn der politische Wille da wäre. Wer die Verantwortung für diese katastrophale Entwicklung immer weiterreicht, macht sich mitschuldig. Die Bürgerinnen und Bürger in Wolfschlugen und Umgebung sind keine lästigen Kollateralschäden der Luftfahrtindustrie – wir haben ein Recht auf körperliche und seelische Unversehrtheit. Ich fordere: Schluss mit der Verantwortungslosigkeit! Schluss mit der Vernebelung politischer Zuständigkeiten! Wir brauchen jetzt klare Maßnahmen gegen den zunehmenden Fluglärm – und zwar nicht in Form leerer Versprechungen, sondern durch konsequentes politisches Handeln.
Leserbriefe | 13.12.2025 - 05:00
Warum die Ministerin Recht hat
Jürgen Merkle, Neuffen. Zum Leitartikel „Keine Zeit für Klassenkampf“ vom 5. Dezember.
Es ist kein guter Stil, wenn eine Ministerin ausgelacht wird. Sie hatte mit ihrem Vortrag recht. Eine Finanzierung aus Steuermitteln belastet nicht allein die ...
Leserbriefe | 11.12.2025 - 05:00
Den Staat neu aufstellen
Helmut Weber, Aichtal-Neuenhaus. Zum Artikel „Ich halte nichts von Gejammer“ vom 15. November.
Ferdinand von Schirach empfiehlt dem Staat eine Änderung der Legislaturperiode für die Bundesregierung, außerdem für die Wahl in den Bundesländern, die für ...