Leserbriefe

Kein „Weiter so“ bei der CDU

Dietmar Helmers, Westerheim.

Deutschland hat gewählt und das etablierte Parteiensystem komplett verändert sowie zutiefst erschüttert. Der deutsche Wähler hat für einen generellen Wandel gestimmt. Die einstige prosperierende Volkspartei CDU wurde vernichtend abgestraft und in den Keller geschickt. Die CDU ist geschockt und die SPD als knapper Wahlsieger im Freudentaumel. Wer aber das Land jetzt regieren soll, ist unklarer als je zuvor.

Gut möglich, dass nun in Deutschland als Novum eine Dreierkoalition kommt, es sei denn, die SPD ließe sich auf das absurde Wagnis ein, schon wieder mit der Union zu regieren. So gibt es nun mit der SPD sowie der CDU/CSU zwangsläufig zwei „Möchtegern-Kanzler“ sowie mit der FDP und den Grünen zwei „Königsmacher“, die als Juniorpartner und Klientelparteien wie auf dem Jahrmarkt den Kanzler nach Gutdünken bestimmen können.

Nach dem kontinuierlichen Niedergang der CDU in den letzten zwölf Jahren und den 16 Jahren Kanzlerschaft von Angela Merkel, in denen nahezu drei Viertel der Deutschen nicht mehr für Merkels Partei gestimmt haben, sollte diese endlich mal aufwachen und sehen was sich ändern muss, um nicht vollends in einer Chaos-Truppe zu landen. Sie sollte deshalb umgehend die Reißleine ziehen und sich in die Opposition zurückziehen, sich sortieren, sich grundlegend erneuern und sich nicht weiterhin durch demonstratives Festhalten an der Macht der Lächerlichkeit hingeben.

Ein „Weiter so“ kann es jedenfalls nicht geben und den herben Stimmenverlust bei der Bundestagswahl nur an Parteichef und Kanzlerkandidat Armin Laschet festzumachen und ihn einfach „abzusägen“, greift zu kurz und ist der falsche Weg. Schließlich waren es die CDU-Granden Schäuble, Bouffier und Co., die gegen den Willen der CDU-Basis den farblosen Laschet als Kanzlerkandidat und nicht die progressiveren Kandidaten Söder oder Merz durchgesetzt haben.

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