Leserbriefe

Jugendkriminalität

Ulrich Deuschle, Notzingen, Kreisvorsitzender der Republikaner. Die öffentliche Debatte über den Umgang mit jugendlichen Kriminellen wird in einer Art geführt, die der Ernsthaftigkeit des Problems nicht angemessen ist. Der brutale Überfall auf den besagten Rentner in München war kein Einzelfall in Deutschland. Neu daran ist, dass dieser Vorfall und vor allem die Nationalität der Täter nicht verschwiegen worden ist. Bisher sind fast alle, die sich auch außerhalb von Wahlkampfzeiten und vor allem beizeiten mit diesem Missstand beschäftigt haben, wie die Republikaner mehrfach in Landtagsdebatten, als ausländerfeindlich diffamiert worden.

Die Faktenlage ist ebenfalls nicht neu. Laut polizeilicher Kriminalstatistik liegt der Anteil der nichtdeutschen Tatverdächtigen an allen Tatverdächtigen im Durchschnitt der Jahre 2000 bis 2005 bei 24 Prozent obwohl der Ausländeranteil offiziell nur acht Prozent betragen soll und viele Einbürgerungen beziehungsweise Doppelstaatsbürgerschaften vorliegen. In den Großstädten sieht die Lage mit 42,4 Prozent in Stuttgart und 60,4 Prozent in Frankfurt noch schlimmer aus. Weiter ist Tatsache, dass 2005 jeder achte männliche deutsche Jugendliche straffällig wurde; dagegen war dies bei nichtdeutschen Jugendlichen fast jeder Dritte. Bei brutalen Intensivtätern in Baden-Württemberg liegt nach Angaben von Polizeipräsident Hetger der Ausländeranteil für das Jahr 2007 bei 50 Prozent.

Was sind die Gründe für diese hohe Gewaltbelastung? Ist es die schwierige Lebenslage in einer fremden Umgebung, die wirtschaftliche und soziale Erfolglosigkeit oder sind es religiös-kulturelle Ursachen? Mehrere kriminologische Untersuchungen zeigen, dass zum Beispiel die Gewaltbelastung bei türkischen Jugendlichen nicht auf schwierige soziale Lagen reduziert werden kann. Weiter gilt, dass die Gewaltbelastung steigt, je länger die Aufenthaltsdauer ist und nicht umgekehrt, was bei einer gelungenen Integration zu erwarten wäre. Eine wesentliche Rolle spielen die hohen Gewalt- und Misshandlungsraten in Zuwandererfamilien und die aus dem islamischen Kulturkreis stammenden überzogenen Männlichkeitsvorstellungen, bei denen Gewalt eine herausragende Rolle spielt. Darauf hat übrigens auch die Frauenrechtlerin Seyran Ates hingewiesen.

Was ist zu tun? Zuerst ist die Verantwortung der Eltern für ihre Kinder entschieden einzufordern und bei mangelnder Zusammenarbeit sind Sozialleistungen und Kindergeld zu streichen. Ferner ist bei Intensivtätern das Erwachsenenstrafrecht mit entsprechend höheren Strafen anzuwenden, da Erfahrungen aus Polizei und Justiz zeigen, dass diesem Personenkreis mit demErziehungsgedanken des Jugendstrafrechts nicht beizukommen ist. Zusätzlich sind die rechtlichen Voraussetzungen für schnelle Abschiebungen von Gewalttätern zu schaffen. Staat und Bürger sind nicht wehrlos, sofern die richtigen Maßnahmen getroffen werden.

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