Leserbriefe

In der Jugend brodelt es

Hans Fröhlich, Tischardt. Zum Artikel „Neun Jahre Haft für Amoklauf an Schule“ vom 30. April. Zum ersten Mal wurde in Deutschland ein Schulamokläufer gefasst und verurteilt. Dies verdanken wir dem schnellen Eingreifen der Polizei und dass der Täter (noch) kein Profi war!

Unsere Generation sollte diese Nachricht nicht auf die leichte Schulter nehmen, denn sie zeigt, wie es in unserer Jugend aus lauter Frust und Aussichtslosigkeit nur so brodelt!

Dass es zum Prozess kam, ist eigentlich ein Armutszeugnis einer Gesellschaft, die ihre Nachfahren völlig im Stich lässt: Sie finden Nahrung ihrer stark entstellten Existenz in der „Glotze“, womit wir Erwachsene obendrein gute Geschäfte machen und der Staat (sprich GEZ) munter Gebühren kassiert. Würde Gott (oder ein Außerirdischer) uns beobachten, könnten wir Bestürzung und Sprachlosigkeit in seinem Antlitz erblicken!

Schulen sollten Kindern und Jugendlichen ein Lehrprogramm zur Verfügung stellen, wo prinzipiell die Persönlichkeit jedes Einzelnen gefördert wird. Kenntnisse können nur im Geist verankert werden, wenn sie als Erlebnisse wahrgenommen und möglichst erarbeitet, einem genormten Notensystem entgegenblicken.

Hierzu sind Fragen (die die Jugend stellt) viel wichtiger als zutreffend beantwortete Schulweisheiten. Deutschland hat große Erfinder zutage gebracht, die eigentlich Spätentwickler und in ihrem Fach in der Schule von den Lehrern verkannt waren. – Wie wäre es, wenn unsere Kinder am Wochenende anstatt in einer Disco oder verwahrlost auf einem Bahnsteig sich zu besaufen und dem Drogenhandel aussetzen Zuflucht in der Schule fänden, wo man schnell das „Alleinsein“ eindämmen kann? Tumulte würden dann auch vom neu installierten Alarmsystem geortet. Die Schule könnte vielleicht das verlorene Heim ersetzen!

Zur Startseite