Leserbriefe

Herr Mohr disqualifiziert sich

Fritz Krämer, Nürtingen, Genossenschaftsvorstand. Zum Artikel „Offener Schlagabtausch im Vorstand“ vom 22. Dezember. Zum derzeitigen unerfreulichen Thema Volksbank Kirchheim-Nürtingen gäbe es mit Sicherheit viel oder sehr viel zu sagen, was den hier zur Verfügung stehenden Rahmen sprengen würde. Eines aber muss allen Kunden, Mitgliedern, Vertretern und auch der interessierten Öffentlichkeit gegenüber an dieser Stelle deutlich zum Ausdruck gebracht werden. Herr Vorstandsvorsitzender Mohr disqualifiziert sich als Vorstand einer Genossenschaft mit seinem Zitat: „Wir mussten feststellen, dass die große Wertschöpfung im Eigenhandel mit Wertpapieren und nicht im Kundengeschäft liegt.“ Eine solche Geschäfts-Auffassung kann Herr Ackermann als Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bank vielleicht vertreten. Für ein Vorstandsmitglied einer regional verwurzelten Genossenschaftsbank ist dies unter keinen Umständen denk- und hinnehmbar. Nicht umsonst steht gleich in Paragraph 1, Absatz 1 des Genossenschaftsgesetzes, was die zentrale Aufgabe einer solchen Gesellschaft ist: „Gesellschaften . . ., welche die Förderung des Erwerbs oder der Wirtschaft ihrer Mitglieder mittels gemeinschaftlichen Geschäftsbetriebes (Genossenschaften) bezwecken.“

Wenn Herr Mohr der Auffassung ist, dass (immer noch) eine maximale Rendite als oberstes Unternehmensziel zu definieren ist und nicht die Förderung der Genossenschaftsmitglieder, so ist er offensichtlich in der falschen Bank. Bei Genossenschaften muss auch heute noch (mehr denn je) die Förderung der Mitglieder im Fokus der gemeinsamen Anstrengungen stehen!

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