Leserbriefe

Gemeinschaftsschule ein Erfolgsmodell

Sven Rahlfs, Frickenhausen. Zum Artikel „Gemeinschaftsschule: Abwarten angesagt“ vom 16. Januar. Wer die Gemeinschaftsschule als Einheitsschule diffamiert, zeigt, dass er nichts verstanden hat. In keiner anderen Schulart wird so individuell unterrichtet. In keiner anderen Schulart werden die besonderen Stärken der Kinder so beachtet und gefördert. In keiner anderen Schulart arbeiten Kinder und Eltern so partnerschaftlich mit der Lehrerschaft zusammen. In keiner anderen Schulart können Kinder so lange gemeinsam lernen, wie es übrigens in ganz Europa seit Jahrzehnten zum ganz normalen Schulleben gehört. Dass dies die Eltern – im Gegensatz zu vielen konservativen Politikern – sehr positiv wahrnehmen und sich und ihren Kindern wünschen, zeigt die rasante Entwicklung von Gemeinschaftsschulen im Land in den letzten Jahren. Diese sind entstanden aus dem Wunsch der Eltern und Lehrerkollegien sowie den Gemeinderäten vor Ort, übrigens meist mit CDU-Mehrheiten, die über die Einrichtung zu entscheiden hatten. Wie sehr die Eltern mit den Füßen zugunsten ihrer Kinder abstimmen, lässt sich an Frickenhausen ablesen: stand die Werkrealschule 2014 trotz hervorragender pädagogischer Arbeit dieser Schulart kurz vor der Schließung, ist sie zwei Jahre nach Einführung der Gemeinschaftsschule dreizügig. Und das ist nicht nur bei uns so!

Seit dem Schuljahr 2012/2013 sind 271 öffentliche Gemeinschaftsschulen entstanden, allein im Schuljahr 2015/2016 62 neue. Da diese Schulart ausschließlich auf Beschluss von Schulkollegien und Elternschaft sowie durch Beschluss eines Gemeinderates zustande kommt und nicht wie zu CDU-Zeiten durch selbstherrlichen Beschluss einer Kultusministerin oder eines Kultusministers, ist dies ein Zeichen der hohen Akzeptanz in der Bevölkerung, die ein CDU-Landtagsabgeordneter, auch wenn er in der Opposition ist, ernst nehmen sollte.

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