Leserbriefe

Frohe Botschaft für Arme und Entrechtete

Christoph Traube, Nürtingen. Zum Artikel „Papst-Appell und Ostermärsche für den Frieden“ vom 11. April.

Pünktlich zum Osterfest marschieren Menschen für den Frieden und der Papst und die Bischöfe rufen ebenfalls zum Frieden auf. Das ist grundsätzlich richtig und wichtig. Christen sind berufen, sich in dieser Welt einzubringen, für eine bessere Politik, für den Nächsten und natürlich auch für Frieden. Schade finde ich, dass so viele Predigten zu Ostern im diesseitigen, im weltlichen stehen bleiben. Ist das Christentum irgendwie doch nur eine Weltanschauung oder Philosophie für ein besseres Leben in dieser Welt? Was wenn alle diese Aufrufe nichts bringen, wenn sich einfach nichts ändert? Bieten dann auch Ostern und das Christentum keine Hoffnung?

Natürlich nicht! Jesus ist am Karfreitag – nach menschlichen Maßstäben – genau das passiert: Er wurde ausgerechnet von den obersten Geistlichen zu Unrecht beschuldigt und verhaftet. Der von Rom eingesetzte Richter, Pontius Pilatus, der das berühmte römische Recht durchsetzen sollte, erkannte Jesu Unschuld. Aber weil die Hohenpriester und der von ihnen aufgehetzte Pöbel Druck machten, verurteilte Pilatus Jesus schließlich doch, Jesus wurde verspottet, gefoltert und grausam hingerichtet. Und Jesu Jünger? Einer war ein Verräter, die meisten liefen einfach davon, Petrus verleugnete Jesus, Johannes und die Frauen standen ihm bei bis unters Kreuz, waren aber ansonsten machtlos.Und dann? Nach dem Karfreitag kommt Ostern: die Auferstehung Jesu. Die Jünger sammeln sich wieder, es folgen Himmelfahrt und Pfingsten. Die Botschaft Jesu ist also vor allem auch für die eine frohe Botschaft, die in dieser Welt Unrecht erleiden, für die Armen und Entrechteten. Um es mit den Worten Jesu zu sagen: Wer nicht sein Kreuz auf sich nimmt und mir nachfolgt, ist meiner nicht würdig. Wer das Leben gewinnen will, wird es verlieren, wer aber das Leben um meinetwillen verliert, wird es gewinnen. Wer euch aufnimmt, der nimmt mich auf, und wer mich aufnimmt, nimmt den auf, der mich gesandt hat. (Matthäus 10, 38-41)

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