Leserbriefe

Freiheit oder Einschränkung?

Nora Giesl, Nürtingen. Zum Artikel „Niemand will den Schülern einen Dresscode verordnen“ vom 11. Juli. Im Artikel stellten Lisa Martin und Lynn Sigel die Meinungen von Nürtinger Schulleitungen zum Thema Dresscode vor. Dabei wird allerdings sehr schnell klar, dass trotz Argumenten für die Einführung eines Dresscodes die meisten Befragten den Standpunkt gegen eine Einführung vertreten. Auch ich teile diese Meinung. Wie die Konrektorin Sybille Wolf der Neckarrealschule schon sagte, müssten kurze Hosen bei Mädchen nicht unbedingt aufreizend sein. Es komme auch drauf an, wie sich ein Mensch gibt. Wenn sich ein Mädchen also im normalen Schulalltag freizügiger verhält, würde dieses mit aufreizenderer Kleidung auch ganz andere Signale senden als jemand, der sich eher zurückhält.

Laut Wolf würden Jugendliche allerdings auch versuchen, ihre Grenzen auszutesten, durch die Einführung eines Dresscodes würde dies reguliert werden. Jedoch sollten sich meiner Meinung nach die Jugendlichen ausprobieren können und somit selbstständig herausfinden, was für sie gut ist. Ein Dresscode würde nur noch sehr wenig Freiraum lassen, seinen eigenen Stil zu finden. Andererseits sollte sie Kleidung aber schon genug bedecken. Die Jugendlichen werden jedoch auch teilweise von ihren Mitschülern und Freunden auf unpassende Kleidung aufmerksam gemacht. Auch den möglichen Verdacht, dass unsere Generation sich später im Beruf nicht passend kleiden wird, kann ich entkräften, meine Mitschüler wissen genau, dass Hotpants, Tanktops und Jogginghosen weder in die Abschlussprüfungen noch später ins Büro gehören.

Ich persönlich bin also gegen die Einführung eines Dresscodes an unserer Schule, aber die Kleidung sollte auch nicht zu aufreizend sein und genug bedecken. Ein Dresscode würde vermutlich sowieso einen Widerstand gegen diese Eingrenzung unter den Schülern hervorrufen.

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