Leserbriefe

Flüchtlinge bereiten Kopfzerbrechen

Kristina Epple, Köngen. Sehr froh waren meine Familie und ich, als die Flüchtlingsunterkunft in der Küferstraße in Köngen 2017 mit Familien belegt wurde – und nicht mit alleinstehenden Männern. Jetzt bin ich entsetzt! Die Familien müssen umziehen. Die Verkehrssituation sei für die Kinder im Handwerkergebiet zu gefährlich. 60 Männer ziehen stattdessen ein! Was heißt das für uns – die Bewohner der Küferstraße?

Seit fast 40 Jahren wohne ich in der Küferstraße, inzwischen mit meinen zwei kleinen Mädchen. Mit meinen Geschwistern bin ich im Gewerbe-Mischgebiet gut groß geworden. Unsere Eltern haben uns über die Gefahren der Lkws und der Handwerksfahrzeuge aufgeklärt und uns angeleitet, auf der Straße vorsichtig zu sein. Heute leite ich meine Kinder an und bringe ihnen die Regeln des Straßenverkehrs bei.

Wir sind viel zu Fuß und mit dem Laufrad im Gebiet unterwegs. Warum tun dies die Väter und Mütter der Asylantenkinder nicht? Erkennen sie die Gefahr nicht? Was machen sie in der Zeit, in der die Kinder draußen spielen? Der Spielplatz im Znaimerweg und die Möglichkeiten des Naherholungsgebiets Neckarwasen sind nicht weit. Im Moment sorge ich mich aber mehr um meine eigene Familie – meine Mädchen. Ich fühle mich, ohne den Menschen zu nahe treten zu wollen, nicht wohl in meiner Haut. Es beschäftigt mich die Frage, wie sich die Wohnsituation für uns ändert, wenn 60 alleinstehende Männer in der Küferstraße einziehen! Kann ich meine Kinder in Zukunft alleine im Garten spielen lassen? Kann meine Tochter mit dem Laufrad auf dem Gehweg die Straße hin und her fahren?

Bisher gab es für uns keine Probleme mit der Asylunterkunft – aber die Anzahl von 60 Männern macht mir Kopfzerbrechen.

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