Horst Matt, Wendlingen. Zum Artikel „Beschluss sorgt für Überraschung“ vom 10. Oktober. Die Johanneskirche in Wendlingen wurde in diesem Jahr fünfzig Jahre alt, trotzdem ist der Beschluss zum Abriss der Kirche vorläufig nur ausgesetzt, um das kürzliche Jubiläum unbelastet vom Widerstand gegen diesen Beschluss feiern zu können. Der Festgottesdienst ließ trotzdem keinerlei Feststimmung aufkommen, denn unter einem Fest stellt sich jeder etwas ganz anderes vor als das, was geboten wurde.
Zu einem Fest werden normalerweise Gäste eingeladen, die die Feststimmung erst bewirken. Zum Beispiel Personen des öffentlichen Lebens, wie Bürgermeister und Gemeinderäte, Vorstände von Vereinen, ehemalige Pfarrer der Gemeinde und Personen, die sich um Kirche oder politische Gemeinde verdient gemacht haben. Aber nichts dergleichen, nicht einmal alle Mitglieder des Kirchengemeinderates waren anwesend, auch nicht alle Pfarrer der Gemeinde. Ebenso war niemand aus der Kirchenleitung anwesend.
Nicht einmal der eigene Kirchenchor fand es notwendig, das Fest zu verschönen, kein Posaunenchor, kein Solist oder Solistin war eingeplant, nur eine einzige Flötistin versuchte dankenswerterweise, im Zusammenspiel mit der Orgel, die triste Stimmung ein wenig aufzuhellen, denn die Festtagspredigt war alles andere als erheiternd. Vom ersten bis zum letzten Wort wurde nur von der Notwendigkeit des Abrisses der Kirche und des notwendigen Opfers der Kirchengemeinde gepredigt und davon, dass Behinderte in den Mittelpunkt der Gemeinde gehören.
Was alles, so ist zu fragen, gehört sonst in die Stadtmitte, sicher doch das Rathaus, die Post, die Bank, die Eisdiele, ein Café, Läden zum Einkaufen und, und, und, nur für die Kirche ist kein Platz. Diese gehört nicht in die Mitte unseres heutigen Lebens, sie kann, ebenso wie der Friedhof, außerhalb der Ortsmitte auf einem Berg stehen, ähnlich wie ein Gipfelkreuz, zu dem die Bergsteiger aufsteigen, um die schöne Aussicht zu genießen und sich ins Gipfelbuch einzutragen, denn die Bedeutung eines Kreuzes ist vielen unserer Mitbürger heute nicht mehr geläufig oder ein Ärgernis, wie kürzlich zu lesen war.
Nein, ein Festgottesdienst war dies ganz sicher nicht, eher ein Abgesang auf die Johanneskirche, deren Vorzüge schon oft genannt wurden, auch und insbesondere für Behinderte, die die Kirche mit dem Rollstuhl ohne fremde Hilfe besuchen können. Dennoch steht das Schicksal der Johanneskirche offensichtlich unumstößlich fest, trotz der Zusage, erneut mit der Gemeinde ins Gespräch kommen zu wollen.
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