Niklas Deeg, NT-Reudern. Zum Artikel „Kirchheimer Straße fällt durch“ vom 22. Mai.
Während Städte in ganz Europa den Mehrwert beruhigter Verkehrszonen und die Bedeutung des Rad- und Fußgängerverkehrs als Indikatoren und als Motoren für die Stadtentwicklung erkennen, wissen es Nürtingens Lokalpolitiker besser. Die Äußerungen zur Verkehrsdynamik durch GR-Mitglieder Maier und Falter sowie die Beurteilung der Barrierefreiheit durch den früheren Demografiebeauftragten Thaddäus Kunzmann sprechen in ihrer bemerkenswerten Schlichtheit für sich, und es ist in der Tat „erstaunlich wie mit Steuergeldern umgegangen wird“, denn die Stadt Nürtingen muss für die fachliche Bewertung der Verkehrssituation nichts bezahlen, während der Bauausschuss keinerlei Veranlassung sieht, die klar benannten Probleme ernst zu nehmen.
Die Zukunft wird vor Nürtingen nicht haltmachen, und es stellt sich die Frage, wie lange man es sich leistet, weiter zuzusehen, wie die Stadt aufgrund provinzieller Kurzsichtigkeit, Rückwärtsgewandtheit und Ignoranz den Wettbewerb mit anderen Kommunen verliert, Zukunfts- und Entwicklungschancen verspielt und damit unsere Steuergelder verschleudert.
Durch starken Autoverkehr in Städten findet ein schleichender Verfall der Immobilienwerte im Bestand statt, der zu sinkenden Steuereinnahmen, bröckelndem sozialen Zusammenhalt, der Entstehung sozialer Brennpunkte und damit zu weiterem Verfall führt.
So findet eine Entwertung ganzer Straßenzüge statt, exemplarisch auch in Nürtingen zu sehen. Für die unmittelbare Lebens- und Aufenthaltsqualität der Anwohner und Besucher wäre der Effekt einer Verkehrsberuhigung deutlich spürbar, langfristige positive Effekte auf die Quartiersentwicklung können erwartet werden, der Verkehrsfluss bleibt ampelbedingt derselbe. Diese Mechanismen sind bekannt und darum setzt die moderne Stadtentwicklung mit nachgewiesenem Erfolg auf Begrünung und Verkehrsberuhigung, Maßnahmen, die sehr effizient und nachhaltig wirken und dabei vergleichsweise wenig Kosten verursachen.
Leserbriefe | 12.07.2025 - 05:00
Es tut sich nichts bei der Verteidigungsfähigkeit
Fritz Matthäus, Nürtingen.
Seit Februar 2022 gibt es, nach dem zuvor langjährig verdeckten, nun offenen russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine und, nicht immer nur verdeckt, auch auf Deutschland und andere westliche Staaten. Seitdem sind die ...
Leserbriefe | 12.07.2025 - 05:00
Zu viele Krankenkassen
Eberhard Schmid, Aichtal-Grötzingen. Zum Artikel „Krankenversicherung: Warken rechnet mit höheren Beiträgen“ vom 8. Juli.
Wie wäre es denn, wenn man einfach weniger Krankenkassen hätte? 94 Krankenkassen mit den entsprechenden Wasserköpfen sind ...