Leserbriefe

Engagierte Frau passt nicht ins Gefüge

Rita Heinecke-Mergenthaler, NT-Neckarhausen. Zu den Artikeln „Im Rathaus hängt der Haussegen schief“ vom 23. November und „Rosenkrieg im Rathaus eskaliert“ vom 24. November. Zwar kenne ich die Verwaltungsinterna nicht, möchte aber schildern, wie der sogenannte „Rosenkrieg im Rathaus“ auf mich als Nürtinger Bürgerin wirkt. Da passt offenbar eine engagierte Frau nicht ins alt-herrliche Gefüge der Verwaltungsspitze, weil sie gewachsene Strukturen aufbricht.

Ich erlebe es in meinem Beruf immer wieder mal: wenn Umstrukturierungs-Maßnahmen nicht von allen Verantwortlichen gleichermaßen mitgetragen und transparent gemacht werden, schafft das immer ein Klima von Unsicherheit bis Misstrauen. Verbal-Attacken sind da nicht ungewöhnlich. Bleibt dieser Umstand unberücksichtigt, kommt es zu einer Situation, wie wir sie jetzt erleben. Wobei die Angelegenheit mit dem nicht beförderten Mitarbeiter lediglich ein Symptom dafür ist, dass hier grundsätzlich etwas schiefläuft.

Unweigerlich fragt man sich, wessen verletzte Eitelkeiten die Situation so eskalieren ließen. Nur wenn alle an einem Strang ziehen, kann so eine Maßnahme gelingen. Miteinander statt gegeneinander! Dabei enttäuscht auch Herr Heirich in seiner Rolle als OB zum wiederholten Male. Statt den Konflikt zunächst besonnen intern zu klären, droht er gleich rechtliche Schritte an und spricht von Rufmord. Statt Führungsqualität zu beweisen, bricht sich der Jurist Bahn. Wie peinlich das alles nach außen hin wirkt, scheint ihm nicht bewusst zu sein. Man könnte das Ganze als Provinz-Posse abtun, wäre da nicht das gefühlte Mobbing von Frau Grau. Ich hoffe, sie hat Kraft und Mitstreiter, diese Situation durchzustehen und sich nicht ins Abseits drängen zu lassen.

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