Bernhard Seitzer, Wendlingen. Zu den Artikeln „1,7 Millionen junge Erwachsene haben keine Ausbildung“ und „Nicht automatisch unfähig“ vom 7. März.
Dieses Ergebnis ist zweifelsfrei eine fette Negativschlagzeile. Nach der Schlagzeile sollte jedoch der genaue Blick auf die Studie erfolgen, bevor einseitige tendenziöse Schlussfolgerungen gezogen werden, wie dies im Kommentar von Nadia Köhler geschehen ist. Schüler/innen aus dem SBBZ-Lernen verlassen keineswegs perspektivlos die Schule. 100 Prozent der Schulabgänger aus der Anne-Frank-Schule zum Beispiel haben im direkten Anschluss einen Schulplatz im dualen System oder einer Rehamaßnahme oder eine Ausbildungsstelle. Ein erheblicher Anteil der Schüler/innen aus dem SBBZ-Lernen erlangt den Hauptschulabschluss in einer berufsvorbereitenden Schule oder Maßnahme.
Die Inklusion ist ein berechtigtes Anliegen. Aber als Allheilmittel für Schüler/innen mit Förderbedarf taugt sie nicht. Die Bundesländer (siehe Studie) mit einem hohen Inklusionsanteil, wie Bremen, Berlin oder Schleswig-Holstein, haen alle einen höheren Anteil von Schulabsolventen ohne Hauptschulabschluss als dies in Baden- Württemberg der Fall ist. Auch die Gleichung „Kein Hauptschulabschluss – keine Ausbildung – keine Arbeit“ ist zu pauschal, um wahr zu sein. Ein Blick auf die Studie zeigt, dass circa dreimal so viele Menschen mit Schulabschluss keine Ausbildung haben wie Menschen ohne Schulabschluss. Es muss also noch andere Gründe geben für die fehlende Ausbildung. Auch bei den Arbeitslosen sind natürlich die Menschen ohne Ausbildung überrepräsentiert. Allerdings gibt es wesentlich mehr Menschen mit Ausbildung, die keine Arbeit haben. Probleme aufdecken und ansprechen ist wichtig. Mit pauschalen Lösungsvorschlägen ist jedoch niemand gedient. Auch halte ich derlei Kommentare nicht für ein Qualitätsmerkmal des Journalismus.
Leserbriefe | 31.03.2023 - 05:30
Beuren und die Energiewende
Wolfgang Hecht, Beuren. Zum Artikel „Das Solarkataster soll nicht zu starr sein“ vom 8. März.
Am 6. März hat der Beurener Gemeinderat über ein Solarkataster abgestimmt. Damit sollen Belange des Klimaschutzes und des Denkmalschutzes angemessen in ...
Leserbriefe | 31.03.2023 - 05:30
Tablettenteilen ist kein Problem
Wahnfried Kraft, Nürtingen. Zum Artikel „Tabletten spalten? Schwierig im Alter“ vom 18. März.
Der Beitrag ist wenig hilfreich. Dem Verfasser scheint nicht bekannt zu sein, dass es in jeder Apotheke praktische Tablettenteiler gibt, die sogar kleine ...