Leserbriefe

Einseitige Darstellung der Situation

Johannes Ottenwälder, NT-Neckarhausen. Zum Leserbrief „Der Kopfbahnhof gewinnt mit 56 zu 49“ vom 5. November. So langsam frage ich mich, ob Herr Främke in seinen Leserbriefen seine Meinung wiedergibt oder ob dieser wöchentliche Abklatsch derselben Behauptungen Wahlwerbung im Auftrag einer Partei ist. Davon ausgehend, dass Herr Främke hier seine eigene Meinung wiedergeben will, möchte ich dringend nahelegen, das Gutachten von Vieregg-Rössler zur Leistungsfähigkeit des Kopfbahnhofes zu lesen, bevor er es zitiert: Entgegen von Herrn Främkes Behauptung, ist im Vieregg-Rössler-Schreiben (Gutachten möchte ich es nicht nennen) nämlich klar dargestellt, dass die 56 Zugbewegungen im Hauptbahnhof nur unter zwei Voraussetzungen möglich sind: Erstens einer ganz massiven Umstrukturierung und einem Umbau des Gleisvorfeldes. Und zweitens der absoluten Maximalauslastung der Zulaufstrecken. Es wird in jede derzeit vorhandene Lücke ein Zug gequetscht unabhängig davon, ob er auf dieser Strecke überhaupt benötigt wird. Hätte die Bahn einen solchen Vorschlag unterbreitet, hätte Herr Främke ihn zu Recht in der Luft zerrissen. Da er bedeutet: 1. Der Fahrplan wird ohne jede Rücksicht auf Anschlüsse gestaltet. 2. Kein Zug kann auch nur eine Minute auf einen verspäteten warten. 3. jede Verspätung eines Zuges führt zwangsläufig zur Verspätung aller ihm folgenden Züge. Ein solches Konzept ist haarsträubend und hat mit Bahnverkehr nichts zu tun. Kein Bahnknoten kann unter Maximalauslastung betrieben werden. Allerdings zeigt das Gutachten, wie leistungsfähig S21 tatsächlich gegenüber dem Kopfbahnhof ist: Wendet man dieselben Prämissen wie Vieregg-Rössler an, käme man auf 96 Züge, die S21 abwickeln könnte. Schon dies zeigt, wie unsinnig die dem Gutachten zugrunde gelegte Maximalauslastung der Zulaufstrecken eigentlich ist, und wie einseitig Herrn Främkes Darstellungen.

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