Leserbriefe

Ein großes Nazi-Problem?

Dietmar Hierl, Oberboihingen. Zum Online-Artikel „Umfrage: Wer würde es aktuell in den Bundestag schaffen?“ vom 3. Februar.

Ins Grübeln gekommen durch die letzten Umfragen, bei denen die AfD gerade einmal nur um zwei bis drei Prozent gefallen ist, frage ich mich, ob die AfD tatsächlich heutzutage so viele Stimmen von Protestwählern bekommt. Eigentlich sollte man meinen, dass diese, genauer gesagt ein großer Teil davon, nach den Enthüllungen der letzten Wochen und den eindeutigen Aussagen, die von der Spitze dieser Partei kommen, zur Vernunft kommen oder zumindest ins Grübeln. Sind die anderen Protestwähler etwa einfach nur begriffsstutzig oder was steckt dahinter? Ich habe den Eindruck, dass sich durch geschickte und ausgeklügelte Propaganda-Arbeit der AfD in den letzten Jahren (falsche oder verdrehte Zahlen, Hasstriaden gegen „Altparteien“, Fake-Nachrichten in den sozialen Medien, immer mal wieder ein Bauernopfer bringen), ein großer Teil dieser Wählerschaft bereits zu Stammwählern „umbauen“ ließ und ohne zu hinterfragen den Parolen ihrer „Granden“ blind folgen (siehe Trumpisten). Derweilen wetteifern die demokratischen Parteien, wie Protestwähler auf ihre jeweilige Seite gezogen werden können. Ich habe inzwischen leider mehr den Eindruck, dass aus vielen einstigen Protestwählern leider selbst Nazis geworden sind und das ist mehr als bedenklich. Es ist nicht fünf vor zwölf, sondern nur noch Sekunden davor. Mit „bekehren“ und Aufklärung ist da wohl nicht mehr viel zu machen. Auch wenn die Demokraten bereits wieder zögern und zaudern, ohne das vollkommene Ausschöpfen aller Gesetze (ohne Wenn und Aber), ist diese braune Brut so schnell nicht mehr in den Griff zu bekommen. Deshalb: AfD-Verbot jetzt! Wenn nicht jetzt, wann dann?

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