Leserbriefe

E10 gehört nicht in den Tank!

Friedrich Arbeiter, Wendlingen. Die Information basiert auf jahrzehntelanger Erfahrung im Kfz-Bereich. Motorprobleme wegen des neuen Kraftstoffes kann man normalerweise nicht ohne umfangreiche Tests erkennen. Ein Anzeichen kann sein, dass der Motor bei Kälte länger als sonst zum Anspringen benötigt und danach eine sehr kurze Zeit rumpelt. Wenn das auftritt, sollte man auf keinen Fall mehr E10 tanken. Ab Frühjahr fällt dieses Warnzeichen aber weg.

Hauptproblem ist aber meistens nicht der Motor, sondern die langfristige Aggressivität des Bio-Kraftstoffes zu Dichtungen. Riesenproblem dabei: Schäden bei Dichtungen machen sich nie sofort bemerkbar! Das sind Zeitbomben, die erst nach fünf oder acht Jahren hoch gehen. Wenn zum Beispiel nach sechs Jahren eine defekte Dichtung über 1000 Euro kostet, ist keiner da, der den Schaden übernimmt. Weder die Regierung, noch die Kraftstoffkonzerne, noch die DAT (Deutsche Automobil Treuhand). Diese lehnt sich weit aus dem Fenster und empfiehlt Listen von Fahrzeugen, die den Kraftstoff angeblich vertragen. Man sollte die DAT fragen, ob sie auch nur einen einzigen Langzeit-Test (zum Beispiel über 5 Jahre) durchgeführt hat. Mit Sicherheit nicht. Fünf Jahre sind aber nichts für ein Autoleben.

Fakten dazu: In Deutschland fahren 42 Millionen zugelassene Pkw. Davon sind 21 Millionen Pkw (genau die Hälfte) älter als acht Jahre (Details unter www.KBA.de)! Für jeden zweiten Pkw muss man also davon ausgehen, dass die Dichtungen nicht für diesen aggressiven Kraftstoffanteil ausgelegt sind. Niemand kann und wird eine Garantie geben, dass sie im Laufe der Zeit nicht doch angefressen werden; auch nicht die DAT. Niemand hat Langzeitstudien gemacht mit älteren Autos, denn das ist bei dem Sortiment der 21 Millionen zugelassener älterer Pkw gar nicht möglich.

Und bei jüngeren Autos? Gibt es Fünf-Jahres-Langzeitstudien für zwei oder drei Jahre alte Autos? Logischerweise nicht. Ohne Langzeit-Garantie für Dichtungen und andere Bauteile gibt es für neuere und ältere Autos nur eine Empfehlung: E10 nicht tanken, und schon gar nicht auf Dauer. Denn nach zehn Mal Tanken hat man den Motor bereits mit einer kompletten Tankfüllung aggressiven Bio-Kraftstoffes gefüttert. Man kann nur abraten. Das aggressive Zeug, das nach Meinung vieler Experten nur Umwelt-Nachteile bringt, gehört in dieser Konzentration nicht mehr in den Tank. In Schweden sind die Erfahrungen mit E85 katastrophal. Defekte Motoren, Benzinpumpen und so weiter – auch bei nach Herstellerangaben E85-tauglichen Pkw! Die Verbraucher haben vollkommen richtig reagiert. So müsste es öfter laufen.

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