Bernd Weber, Nürtingen. Zum Artikel „Sarrazin droht Entmachtung“ vom 12. Oktober. Thilo Sarrazin hat ein bemerkenswertes Interview gegeben. Aus den Medien konnte ich immer nur Bruchstücke entnehmen. Ich machte mich auf die Suche nach einem größeren Stück und wurde fündig. Das Ganze ist sehr umfangreich und wahrscheinlich ist es den Effekthaschern zu aufwendig, größere Zusammenhänge wiederzugeben. Herr Sarrazin beschreibt aus volkswirtschaftlicher Sicht die finanzielle Lage Berlins, untersucht Ursprünge und Zusammenhänge und schlussfolgert daraus. Seine Wortwahl kann in mancherlei Hinsicht als verletzend empfunden werden, was nachvollziehbar ist. Dafür hat er sich entschuldigt. Es scheint in unserem Land leider so zu sein, dass die Fakten an sich, die für mich alarmierenden Charakter haben, unter den Tisch gekehrt werden und man sich nur den beleidigenden Äußerungen widmet.
Herr Sarrazin untersucht unter anderem die Gruppe der sogenannten Migranten. Er teilt diese in verschiedene Ethnien ein und kommt zu dem Ergebnis, dass in Berlin „die Vietnamesen und die Osteuropäer ab der zweiten Generation durchweg bessere Schulnoten und Abiturientenquoten haben als die Deutschen. Sie sind integrationswillig, passen sich schnell an und haben überdurchschnittliche akademische Erfolge.“ „Die Deutschrussen haben anfangs Probleme, aber danach läuft es wie am Schnürchen, weil sie noch eine altdeutsche Arbeitsauffassung haben.“ Die scheint uns Deutschen verloren gegangen zu sein.
„Bei den Ostasiaten, Chinesen und Indern ist es dasselbe. Sobald die Sprachhindernisse weg sind, haben sie höhere Abiturienten- und Studentenanteile usw. als andere.“„Ein Teil der Jugoslawen sowie die türkische Gruppe und die Araber fallen dagegen regelrecht ab.“ Das Interview ist es wert, als Ganzes gelesen und abgedruckt zu werden. Er sagt weiter, „dass Integration eine Leistung dessen ist, der sich integriert. Ich muss niemanden anerkennen, der nichts tut“, der vom Staat lebt und diesen Staat ablehnt. „Dies gilt ebenso für einen Teil der deutschen Unterschicht.“ Dies sind für mich ganz wesentliche Punkte. Es handelt sich ja um Aussagen zu den Größen der Anteile dieser Gruppen. In allen Gruppen gibt es begabte Ärzte, Anwälte und Ingenieure.
Im Wahlkampf hat dies in meinen Gesprächen unheimlich viele Bürger interessiert und zum Teil mit Besorgnis erfüllt. Vor allem die Entscheidungsträger in der Politik möchte ich aufrufen, diese Zahlen und die Ängste der Bürger zur Kenntnis zu nehmen und Abhilfemöglichkeiten zu entwickeln. Die Zeit ist reif. Wir anderen Bürger können nur helfen.
Leserbriefe | 12.07.2025 - 05:00
Es tut sich nichts bei der Verteidigungsfähigkeit
Fritz Matthäus, Nürtingen.
Seit Februar 2022 gibt es, nach dem zuvor langjährig verdeckten, nun offenen russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine und, nicht immer nur verdeckt, auch auf Deutschland und andere westliche Staaten. Seitdem sind die ...
Leserbriefe | 12.07.2025 - 05:00
Zu viele Krankenkassen
Eberhard Schmid, Aichtal-Grötzingen. Zum Artikel „Krankenversicherung: Warken rechnet mit höheren Beiträgen“ vom 8. Juli.
Wie wäre es denn, wenn man einfach weniger Krankenkassen hätte? 94 Krankenkassen mit den entsprechenden Wasserköpfen sind ...