Leserbriefe

Die Zwangsarbeiter und ihre Mörder

Dieter Kessler, Wendlingen. Zum Artikel „Von der Machtergreifung bis zu Zwangsarbeitern“ vom 4. Juli. Geredet wurde darüber in Wendlingen immer, ist ja schon so lange her. Im Verdrängen waren die Wendlinger Nazis gut. Wie kaum in einem anderen Ort wurden sie so hofiert. Noch träumen viele Wendlinger von dieser Zeit. Dass die Nazis schlimme Verbrecher waren, wird oft geleugnet. Es ist dem jetzigen Bürgermeister zu verdanken, dass die Archive geöffnet wurden und dazu eine sehr gelungene Ausstellung im Gymnasium veranstaltet wurde.

Eines allerdings ist hier nachzureichen. Es betrifft die Zwangsarbeiter in Wendlingen. Zwei davon wurden denunziert, weil sie zwei Hühner gestohlen und gegessen hatten. Sie wurden im Zeitungsartikel namentlich genannt. Fairerweise hätte man auch die Namen der Mörder, die diese armen Leute aufgehängt haben, nennen müssen. Hat hier der Mut gefehlt? Solche Primitivlinge müssen genannt werden. Dies zu verstecken ist nicht fair. Das „Aufhängen“ war Mord und noch heute zeigen Wendlinger ihren Kindern die Eichen an der Autobahn, wo man diese Leute aufgehängt hat. „Mord hat keine Verjährung“ und Wendlinger Bürger und die Familien der Gehängten haben das Recht, dass man diese Geschehnisse beleuchtet, daraus Lehren zieht und dass solches nie mehr passieren kann!

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