Leserbriefe

Die Neckartenzlinger Haushaltszahlen

Walter Baral, Neckartenzlingen. Zum Artikel „Dunkle Wolken am Finanzhorizont“ vom 21. Februar. Über die Neckartenzlinger Gemeinderatssitzung berichtet die Nürtinger Zeitung ausführlich. Die Haushaltsrede von Bürgermeister Krüger wurde kommentarlos hingenommen, von einigen Gremiumsmitgliedern kam mäßiger Beifall. Nach dieser Haushaltsrede sieht es in den kommenden Jahren nicht gut aus für die Gemeinde. Eine Aussage, die sich jedes Jahr in ähnlicher Form wiederholt. Neu ist in diesem Jahr der Begriff der „relativen katastrophalen Prognose für die kommenden Jahre“. Diese Wortwahl erscheint mir weit überzogen. Nach den in der Presse stehenden Zahlen bestehen Rücklagen über nahezu sechs Millionen Euro. Zusätzlich werden in diesem und im nächsten Jahr 1,6 Millionen Euro Kredite aufgenommen, der Schuldenstand erhöht sich dann auf 4,5 Millionen Euro oder 715 Euro pro Einwohner. Die Investitionen nach Abzug der Zuschüsse von 609 000 Euro betragen nicht ganz 2,3 Millionen Euro. Diese Vorhaben sind nicht neu, sondern Weiterführungsmaßnahmen aus vergangenen Verpflichtungen. Neu ist der Kauf der Straßenbeleuchtung mit 480 000 Euro. Der Restbetrag zu den im Vermögenshaushalt veranschlagten 4,9 Millionen Euro sind demnach Vorhaben, die in der Vergangenheit immer wieder zeitlich hinausgeschoben, jetzt aber dringend notwendig sind.

Das Steueraufkommen und die Schlüsselzuweisungen sind mit sieben Millionen Euro veranschlagt. Gebühren und Abgaben stehen – wie jedes Jahr – auf dem Prüfstand. Dabei allerdings zuallererst an erhöhte Kindergarten-, Betreuungs- und Friedhofsgebühren und an die Hundesteuer zu denken, andere Bereiche aber auszulassen, halte ich für sehr bedenklich. Die bereits eingangs zitierte „relative katastrophale Prognose für die kommenden Jahre“ ist allzu hoch gegriffen und nur eine Prognose. Meistens sieht nämlich zum Glück die Wirklichkeit ganz anders aus.

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