Kuno Giesel, Nürtingen. Zum Artikel „Wenn Max Mustermann zu Gast ist“ vom 23. Mai. Schon vor Öffnung der Restaurants zeigte sich, dass die Verordnung wohl nicht genau gelesen wurde. Ein Tisch fiel mir ins Auge, eineinhalb Meter Abstand war nicht möglich, nur ein Meter Platz für die vorbeigehenden Gäste und Fußgänger. Laut Verordnung wäre diese Bestuhlung zu untersagen. Während die Gäste ihre Kontaktdaten hinterlassen, bleiben vorbeigehende Fußgänger anonym. Ich schrieb dem OB, ob dort Maskenpflicht besteht oder für Fußgänger gesperrt wird. „Man sollte halt noch zumindest mit dem Rollator durchkommen“, war die Antwort.
Auch Frau Bürkner antwortete: „Demnach ist die gastronomische Einrichtung absolut korrekt gemäß der Genehmigung aufgestellt. Durchgänge sind frei gehalten“. Ich wollte es genauer wissen, ein Gastronom im Nachbarort: „das geht gar nicht, da bekäme ich sofort Ärger“. Ich forschte weiter, telefonierte. Keiner wirklich zuständig. Eine Sekretärin von Herrn Kretschmann reagierte – eine Rückmeldung vom Rathaus kam wenig später: „Ihr Eindruck, das Nürtinger Ordnungsamt würde nicht kontrollieren, ist unzutreffend. Ich bitte Sie daher höflichst, Ihre privaten Ermittlungen einzustellen und auf das Ordnungsamt zu vertrauen“. Da es am Dienstag in Nürtingen nur noch 17 Infizierte und seit zehn Tagen keine Neuinfektionen mehr gab, „. . . der Verhältnismäßigkeitsgrundsatz beachtet werden solle“ (zehn Tage nach der ersten Anfrage). Mir kamen unser alter OB und der Biergarten in den Sinn, und ein Gruppenfoto vom Samstag mit OB in der Fußgängerzone, wo nicht alle den gebotenen Abstand (circa zwei Armlängen) korrekt eingehalten haben. Ist in Nürtingen die Gefahr vorbei, kann man es im Freien lockerer angehen? Nicht in Stuttgart, wo eine fünfköpfige Familie jeweils 200 Euro Strafe bekam; aus mehr als zwei Haushalten kommend zu wenig Abstand auf dem Weg zum Friedhof eingehalten.
Nur noch Show, bis die geplante Lockerung protokollgemäß zu Ende ist? Ist der Virus tatsächlich nicht mehr gefährlich? Stoff für die Verschwörungstheoretiker. Während in der Wiedereröffnungswoche einige Restaurants darauf verzichteten, haben andere den ersten Tag mit einem Ruhetag gefeiert. Auch hier mehr Schein als Sein? Alles doch nicht ganz so schlimm? Man weiß es nicht.
Leserbriefe | 12.07.2025 - 05:00
Es tut sich nichts bei der Verteidigungsfähigkeit
Fritz Matthäus, Nürtingen.
Seit Februar 2022 gibt es, nach dem zuvor langjährig verdeckten, nun offenen russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine und, nicht immer nur verdeckt, auch auf Deutschland und andere westliche Staaten. Seitdem sind die ...
Leserbriefe | 12.07.2025 - 05:00
Zu viele Krankenkassen
Eberhard Schmid, Aichtal-Grötzingen. Zum Artikel „Krankenversicherung: Warken rechnet mit höheren Beiträgen“ vom 8. Juli.
Wie wäre es denn, wenn man einfach weniger Krankenkassen hätte? 94 Krankenkassen mit den entsprechenden Wasserköpfen sind ...