Leserbriefe

Die großen Events brauchen ihren Platz

Hartmut Gerhardt, Wolfschlugen. Zum Artikel „Stuttgart und sein Großes Haus“ vom 31. Dezember. Das Ergebnis der Pläne um das Große Haus betrifft nicht nur Stuttgart, sondern die ganze Region, also auch die umliegenden Landkreise, wie zum Beispiel Esslingen. Es war und ist immer wieder ein Ereignis, allein, mit der Familie oder mit Freunden, ob jünger oder älter, aus nah oder fern, Vorstellungen im Opernhaus zu besuchen. Die Besuche hängen nicht so sehr vom Namen ab, ob Opernhaus oder Großes Haus. Besucherinnen und Besucher studieren doch die Programme und wissen dann, wohin sie gehen müssen, sie freuen sich unter Umständen auch an den alten geschichtsträchtigen Bauten.

Bei der Entscheidung über die Richtung der geplanten Kulturinvestitionen ist es wenig hilfreich, die unterschiedlichen kulturellen Interessen Älterer und Jüngerer gegeneinander auszuspielen, gleich welcher „Vorbildung“ sie sind. Die großen „Events der Tausende“ haben heute in unserer Kulturszene genauso ihren berechtigten Platz wie die Veranstaltungen im Großen und Kleinen Haus. Dabei gilt es ganz besonders zu beachten, dass die heutigen Enkel der Älteren unter uns die Besucher von morgen von Theater, Oper, Operette, Ballett und Konzert sein werden. Deshalb ist es wichtig, neben den vielen geplanten Millionen für Opern- und Konzerthaus die Unterstützung der Kinder in der Musikausbildung nicht zu vergessen. Dies heißt, zum Beispiel Musikunterricht in Schulen sowie Musikschulen der Gemeinden ausreichend zu fördern, ebenso den entsprechenden Musikunterricht für Kinder einkommensschwächerer Eltern.

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