Leserbriefe

Der Verbraucher hat die Wahl

Elfriede Steckroth, Neckartailfingen. Zum Artikel „Erster Mastbetrieb geschlossen“ vom 8. Januar. Mastbetrieb – hinter diesem einfachem Wort stecken viele unschöne Dinge. Viele Verbraucher wissen es nicht, manche interessiert es auch nicht. Obwohl sie die Macht und die Wahl hätten, was geschieht – denn wir alle sind Konsumenten.

Muss es wirklich XXL-Schnitzel geben? Müssen Eier, Milch und andere tierische Produkte so billig sein, dass man sie auch getrost in den Müll werfen kann? Das Motto „immer schneller, mehr, billiger“ kann nicht gut gehen. Der ewige Moloch Geld und Konsum birgt ein Horrorszenario ungeahnten Ausmaßes in sich – für Landwirte, die Tiere und auch für uns Verbraucher. Tiere sind Mitgeschöpfe und nicht funktionierende Turbomaschinen. Tierische Produkte dürfen nicht immer billiger werden und Gemüse immer teurer, sondern umgekehrt. Davon würden Mensch, Umwelt und auch Tiere profitieren. Aber das hieße umdenken und natürlich auch hin und wieder zu verzichten zugunsten der anderen. Nicht immer und zu jeder Zeit alles, immer mehr und trotzdem billiger. Tierschützer und Ethiker weisen schon „ewig“ darauf hin und werden dafür nur allzu oft belächelt. Wenn jetzt nicht ein Gedankengut nach dem Vorbild von Albert Schweitzers Ethik „Ehrfurcht vor dem Leben“ in unsere Gesellschaft Einzug hält – wann dann? Gut wäre es, wenn auch die Kirchen sich öfter dazu äußern würden und mit gutem Vorbild beispielsweise bei Gemeindefesten vorangingen.

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