Das Hotel und der fehlende Investor

Ronny Seeberger, Frickenhausen. Zum Artikel „Noch ist kein Investor für das Hotel gefunden“ vom 26. Juli. Seit circa einem Dreivierteljahr sucht Bürgermeister Blessing nach einem geeigneten Investor für den Plan A, also ein großes Hotel mitten im Ortskern mit 32 Zimmern. Allein die Tatsache, dass sich bis jetzt noch keiner gefunden hat, sollte die Bürger stutzig machen. Wobei ich hier absolut nicht den Bürgermeister kritisieren will, da er bestimmt an die richtigen Türen geklopft und sein Bestes bei der Suche nach einem Investor gegeben hat. Aber da er noch keinen Investor präsentieren kann, hat er bei potenziellen Geldgebern im besten Fall ein Kopfschütteln geerntet, im schlechtesten Fall wurde er ausgelacht. Davon muss man leider ausgehen.

Allerdings ist das durchaus verständlich, wenn man sich die Aussage der Machbarkeitsstudie auf der Zunge zergehen lässt: Ein Hotel in dieser Größe sei „eine ambitionierte Aufgabe“. Das heißt in klarem, ungeschöntem Deutsch nichts anderes als: Lasst es bleiben! Es ist unrealistisch! Hierbei wäre es interessant zu wissen, zu welchem Schluss eine Machbarkeitsstudie zu einem kleinen Hotel mit zum Beispiel 15 bis 20 Zimmern kommen würde, da sich ein geringer Bedarf in Frickenhausen nicht leugnen lässt.

Zurück zum großen Hotel. Hier bleibt jetzt eine Befürchtung: Es wird ein Investor gefunden und zwar der sprichwörtliche „Dumme, der gesucht und gefunden wurde“. Wobei dieser Jemand durchaus Gründe haben könnte, in ein schlecht laufendes Hotel zu investieren. Zum Beispiel, um eine günstigere Steuererklärung durch eine relativ hohe Verschuldung zu erzielen. Das würde den Bewohnern Frickenhausens den Anblick eines langsam verfallenden Hotels mitten in der Ortsmitte bescheren. Worauf sie dann allerdings absolut keinen Einfluss mehr hätten.

Ich werde mir auf jeden Fall die Machbarkeitsstudie im Rathaus mal genauer anschauen, da mich die konkreten Ideen des Verfassers für ein gut laufendes Hotel dieser Größe doch sehr stark interessieren.