Leserbriefe

Corona und das Märchen vom Weizen

Raul Guerreiro, Nürtingen. Zum Artikel „Weihnachten ist anders“ vom 19. Dezember. In Wirklichkeit ist Weihnachten immer grundsätzlich anders. Wir alle, Erwachsene und Kinder, sind immer ein Jahr älter und weiser. Ganz anders dieses Mal ist der Besuch des sogenannten Corona. Aber ein Besuch ist ein Besuch, er wird nicht ewig dauern. Besonders weil Corona kein Mensch ist. Das schlimmste Virus von allen ist das Angstvirus, welches massenhaft Herzen und Sinne der Gesellschaft im allgemeinen sowie alle Ebenen von Politik, Wissenschaft und Staatsgewalt bis zum Ertrinken überflutet hat. Ein sehr altes Märchen kann uns Trost sein und diesem echten Fremdling ein Hausverbot erteilen. Folgende abgekürzte Version können wir Kindern, uns selbst oder anderen, egal welcher Weltanschauung, welchem Glauben oder Unglauben sie folgen, vorlesen. Der Ursprung ist nicht unbekannt.

„Es war einmal ein weiser Bauer, der guten Weizensamen auf seinen Acker säte. In der Nacht, während alle im Haus schliefen, kam aber ein Feind, säte Unkraut überall zwischen den Weizen und ging wieder davon. Später, als die Halme hervorsprossen, keimte auch das Unkraut. Da kamen die Diener des Hauses alarmiert zu ihm und sagten: Herr! Hast du nicht guten Samen auf deinen Acker gesät? Woher kommt jetzt all das furchtbare Unkraut? Er antwortete: Ein Feind von uns hat alles gesät. Da sagten die Diener: Wenn du willst, gehen wir sofort hin und sammeln das Unkraut ein! Der Bauer sagte: Nein, tut das nicht, sonst reißt ihr mit dem Unkraut auch den Weizen aus. Lasset beides ruhig zusammen wachsen und wenn die Zeit der Ernte kommt werde ich den Schnittern sagen: Sammelt zuerst das Unkraut ein und bindet es in Bündel, dass man es verbrenne. Den Weizen aber bringt in meine Scheune.“

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