Leserbriefe

Bordsteinradwege

Ralf Epple, Kohlberg, Initiative Cycleride. Zum Leserbrief Rabiate Radler vom 4. April. Eine Anklage dieser Art habe ich eigentlich schon lange vermisst. Wann endlich beschwert sich mal ein Fußgänger über Nürtingens Fußwegradfahrer? Obwohl sie als Fahrradfahrer Verkehrsteilnehmer sind, die die Fahrbahn benutzen müssen, sofern keine Sonderwege für sie vorhanden sind, schert sich in unseren Breiten kaum einer darum. Zu oft habe ich den Eindruck, dass illegale Fußwegradler mehr vorhanden sind, als legale Fahrbahnradfahrer! Das gefällt zwar den Autofahrern im Sinne von Bahn frei, schürt aber regelmäßig indiskutable Konflikte mit eindeutig negativen Rechtsfolgen. Radfahrer gehören auf die Fahrbahn!

In der Rümelinstraße ist Tempo 40, was für viele Radfahrer enorm vorteilhaft ist. Wenn gerast wird, bitte ich ausdrücklich die Polizei um häufigere Kontrollen. Wer tatsächlich einmal bedrängt wird, sollte keine Mühe der Anzeige scheuen, denn leider gibt es solche Psychopathen, die meinen, mit ihrer Blechwaffe den Radfahrern zeigen zu können, dass sie auf der Fahrbahn unerwünscht sind. Aber bei den vielen Nürtinger Fußwegradlern kann man fast keine andere Denkweise haben! Nur Kinder bis zum vollendeten achten Lebensjahr müssen den Fußweg benutzen, bis zum zehnten Geburtstag dürfen sie es. Danach ist jeder Fußweg für alle Radfahrer tabu, sofern nicht durch Sonderzeichen freigegeben.

Dennoch zeigen diverse Statistiken, dass vor allem Bordsteinradwege gefährlicher sind als die Fahrbahn, weshalb ich die Leserbriefschreiberin bitten möchte, hier von ihren Wünschen Abstand zu nehmen.

Ich fordere die Polizei und auch die Lehrer der Nürtinger Schulen auf, gegen das massive Fußwegradeln und Geisterfahren auf einseitigen Radwegen vorzugehen. Als Mitarbeiter der Initiative Cycleride ist mir die Radverkehrspolitik des Landkreises Esslingen ohnehin ein Dorn im Auge. Mir scheint, dass immer erst mal etwas Extremes passieren muss, damit ein Sinneswandel vonstatten geht.

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