Tobias Köstler, Nürtingen. In der Informationsbroschüre über das Biosphärengebiet des Regierungspräsidiums Tübingen findet sich eine Beschreibung der künftigen Kernzonen, die als Perlen des Gebietes bezeichnet werden. So heißt es, dass in den künftigen Kernzonen strenge Naturschutzauflagen gelten sollen, sodass sich die Natur ungestört entwickeln und ein Rückzugsraum für bedrohte Tier- und Pflanzenarten bilden kann. Die Kernzonen sind Hangbuchen-, Hangschutt- und Schluchtwälder, die laut Regierungspräsidium zwar herausragende Biotope darstellen, jedoch nur eine geringe wirtschaftliche Bedeutung besitzen. Künftig darf in den Kernzonen keinerlei forstliche Nutzung mehr stattfinden.
Doch macht man heute einen Spaziergang durch eine künftige Kernzone, wie zum Beispiel das Kaltental bei Hülben, meint man im intensiv genutzten Wirtschaftswald zu stehen. Hier wurden Hunderte von Bäumen gefällt, darunter viele alte Buchen, Eschen und Ahorne. Diese Bäume waren jedoch die wertvolle Basis für die Entwicklung von natürlichen Schluchtwäldern. Mit ihrer Fällung wurde der naturschutzfachliche Wert stark verringert, da nun die Entwicklung natürlicher Wälder um Jahrzehnte verzögert wird.
Der massive forstliche Eingriff in die Kernzonen ist nicht im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung, sondern ist wohl Geldmacherei noch schnell vor der rechtsverbindlichen Gebietsausweisung. Durch solch ein Vorgehen der Verantwortlichen ist es verständlich, dass Bürger und Gemeinden das Biosphärengebiet in Frage stellen. Denn momentan ist das Biosphärengebiet wohl noch eine von der Verwaltung aufgeblasene und übergestülpte Luftblase. So hat das Gebiet keine Anerkennung durch die Unesco verdient! Bleibt zu hoffen, dass durch das Engagement der Gemeinden und Bürger richtige Projekte für eine nachhaltige Entwicklung gestartet werden.
Leserbriefe | 30.10.2025 - 05:00
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Leserbriefe | 30.10.2025 - 05:00
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