Hans Müller, NT-Oberensingen. Zum Artikel „Klares Votum: Bahn darf weiterbauen“ vom 6. März. Jetzt rechnet der Verkehrsminister Ramsauer damit, dass die Bahn die Fahrpreise erhöhen wird zur Mitfinanzierung von S 21. Das heißt also nicht nur, dass jeder Steuerzahler zur Kasse gebeten wird, sondern auch jeder Bahnfahrer. „Wir schenken Ihnen einen Bahnhof“ war bisher immer der Werbeslogan auf einem riesigen Plakat im Stuttgarter Hauptbahnhof. Diese Aussage ist genauso verlogen wie viele andere Behauptungen einschließlich der vom bestgeplanten und kalkulierten Bahnprojekt.
Aber selbst der Aufsichtsrat der Bahn lässt sich von seinem Vorstand hinters Licht führen. Eigentlich ist doch jedem, der sich mit diesem Projekt ein bisschen befasst, klar, dass auch die zuletzt genannte Kostenerhöhung absolut nicht die letzte sein wird. Inzwischen ist das Projekt nicht mehr wirtschaftlich für die Bahn und selbst der Herr Grube gibt zu, dass man dieses Projekt im Jahr 2009 nicht begonnen hätte, wenn man den heutigen Sachstand gehabt hätte. Jetzt ist S 21 Frau Merkels Bahnhof. Ganz egal, welche Nachteile das Projekt für große Teile der Bevölkerung hat und was das kosten wird, soll auf jeden Fall nicht zugegeben werden, dass es aufgrund der Proteste und Demos der Bürger zu Fall kommt. Frau Merkel befürchtet, dass sonst ihr Amtskollege aus Griechenland als Entschuldigung für die Nicht-Einhaltung der Sparvorgaben den Protest der Bürger anführt.
Die Herren Aufsichtsräte der Bahn wurden entsprechend unter Druck gesetzt. Diese Haltung erinnert an eine Diktatur und wird bei der nächsten Wahl sicherlich Auswirkungen haben. Unser Ministerpräsident Kretschmann will von der Bahn den Nachweis für die Gesamtfinanzierung verlangen, um ein Desaster mit einer Bauruine in der Stadt Stuttgart zu verhindern. Aus den Erfahrungen bisheriger Großprojekte der Bahn ist davon auszugehen, das S 21 ebenfalls 40 Prozent teurer wird und mit jedem Tag werden das Land Baden-Württemberg und die Stadt Stuttgart erpressbarer. Herr Kretschmann sagte wörtlich, er mache hier nicht den „Wowereit“, aber er ist auf dem besten Weg dahin. Für diesen Murks, den uns die CDU-Politiker in Stadt und Land eingebrockt haben, darf kein Cent mehr ausgegeben werden.
Es ist doch wirklich ein Schwabenstreich, dass ein Bundesland Millionenbeträge ausgibt, um seine Landeshauptstadt für alle Zeiten zu verschandeln. Leider gibt es bei uns bundesweit außer den Linken keine richtige Opposition mehr, die man wählen kann und viele wollen der Wahl in Zukunft fernbleiben. Einziger Lichtblick ist die geplante Gründung einer neuen Partei „Alternative für Deutschland“ mit dem Ziel, das Zeitalter der Rettungsschirme für Staaten und Banken und der Transferunion zu beenden. Die Italiener haben es uns vorgemacht. Es wird spannend.
Leserbriefe | 05.07.2025 - 05:00
Tolles Musical-Erlebnis
Trudel Stephan, NT-Reudern.
Einmal mehr hat sich die Musik- und Jugendkunstschule Nürtingen als hervorragende Bildungsstätte gezeigt. Das Musical „Breaking Limits“ hat mir und den vielen anderen Besuchern eine wunderbare Zeit geschenkt. Die ...
Leserbriefe | 05.07.2025 - 05:00
Eine andere Sichtweise
Erwin Sass, NT-Reudern. Zum Artikel „Schulden des Bundes steigen sprunghaft“ vom 24. Juni.
Sehen wir es doch einmal andersherum. Welcher ausländische Aggressor sollte ernsthaft mit dem Gedanken spielen, ein relativ kleines, hochverschuldetes Land, ...