Leserbriefe

Am Ende muss der Rat selbst entscheiden

Helmut Hartmann, Nürtingen. Zum Leserbrief „Sparvorschlag: Den Rat verkleinern“ vom 28. Januar. Manfred Hölzelsauer schlägt vor, den Gemeinderat um 50 Prozent zu verkleinern, um zu sparen. Ich meine, der Vorschlag geht in die richtige Richtung. In der Region Stuttgart gibt es neben Nürtingen zwölf Städte in der Größenordnung von 30 000 bis 50 000 Einwohner. Diese haben im Durchschnitt 31 Gemeinderatssitze. Nürtingen liegt mit 39 Mandaten einsam an der Spitze. Außerdem gibt es in Nürtingen acht verschiedene Parteien/Gruppierungen/Einzelmandate; auch diese Vielfalt gibt es sonst nirgends. Es ist auch bemerkenswert, dass einige dieser Städte die unechte Teilortswahl abgeschafft haben. Es ist aus meiner Sicht ein Unding, dass man in den Teilorten von Nürtingen wesentlich weniger Wahlstimmen benötigt, um in den Gemeinderat zu kommen, als in der Kernstadt. Es gäbe also ein paar Möglichkeiten, um die Arbeit im Gemeinderat effizienter zu gestalten. Den Gemeinderat um circa 20 Prozent verkleinern und allen Nürtinger Bürgerinnen und Bürgern bei der Kommunalwahl das gleiche Stimmengewicht geben wäre ein Anfang.

Dass sich Freie Wähler, FDP und Junge Bürger neuerdings mit der CDU verbünden, ist auch eine bemerkenswerte Klarstellung. Dass diese „Große Koalition“ den wichtigsten Aufgabenbereich des Gemeinderats, die Aufstellung des Haushalts, an externe Berater für 250 000 Euro vergeben will, ist aus meiner Sicht ein Armutszeugnis. Dabei ist nämlich eins ganz sicher, die Stadt wird um 250 000 Euro ärmer und der Gemeinderat muss letztlich immer selbst über den Haushalt entscheiden.

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