Hans Müller, NT-Oberensingen. Zum Artikel „Für Ramsauer gibt es bei S 21 kein Zurück mehr“ vom 17. Dezember. Das sind Ausdrücke für ein Armutszeugnis an Ideenlosigkeit, aber bei unseren Politikern in dieser Zeit im Schwange. Eigentlich ist Politik doch die Kunst, das Sinnvolle machbar zu machen. Jetzt ist beim sinnlosen Projekt S 21 der Punkt erreicht, den wir Kritiker schon von Anfang an und seit Jahren vorhergesagt haben. Es wird teurer und zwar erheblich. Das haben sicherlich alle Beteiligten auch vorher schon gewusst, aber verschwiegen. Man hat angefangen mit den Vorbereitungen mit Abriss der Flügel am denkmalgeschützten Bonatz-Bau und Abholzung des Schlossparks, um dann behaupten zu können, dass es „kein Zurück mehr“ gibt, wie unser Verkehrsminister Ramsauer sagt. Geld für die Mehrkosten will er dafür nicht geben, das sollen die Projektpartner besprechen. Das heißt doch nichts anderes, als dass dafür das Geld der Steuerzahler in Baden-Württemberg eingesetzt werden soll. Und das für ein Projekt, das nachweislich einen Rückbau von Verkehrs-Infrastruktur bedeutet und erhebliche Risiken für die Reisenden (Brandschutz, Barrierefreiheit) und die Bevölkerung in Stuttgart (Verlust von Mineralwasser, Bauschäden und Hangrutschungen) verursacht.
Im Übrigen steht ja noch aus, ob die gefährliche Neigung der Bahnsteige (auf die Länge eines ICE-Zuges beträgt der Höhenunterschied 6,2 Meter) als exorbitante Normabweichung für das europäische Hochgeschwindigkeitsnetz akzeptiert wird und Stuttgart damit nicht mehr Verbindungen verliert, als man bisher als Argument für die „Magistrale Paris–Budapest“ angeführt hat. Bei S 21 scheint die Vernunft keine Rolle mehr zu spielen. Selbst die Kanzlerin Angela Merkel erklärte, dass sich die Zukunft Deutschlands an S 21 entscheide und es sei eine Frage des Prestiges, diesen Bahnhof zu bauen.
Dabei wissen alle Beteiligten, dass das milliardenschwere Projekt im Unterirdischen den Bahnverkehr nicht nur in der Region schlechter, viel gefährlicher und nicht zukunftsfähig macht. Seit fast 25 Jahren plant die Bahn an S 21 und hat es nicht geschafft, das Projekt handwerklich und finanziell in den Griff zu bekommen. Es sind 25 verlorene Jahre. Wir könnten schon längst einen modernisierten und noch leistungsfähigeren Kopfbahnhof in Stuttgart haben, wenn man nicht absichtlich diese Investitionen unterlassen hätte. Es ist eine Unverschämtheit, den Projektgegnern jetzt die Kostenerhöhung in die Schuhe schieben zu wollen. Der Ausstieg ist immer noch machbar und finanziell kein großes Risiko. Die optimale Alternative ist der Kopfbahnhof im Bonatz-Bau. Die zerstörten Gebäude kann man reparieren, die fehlenden Bäume im Schlosspark sind nicht zu ersetzen und es wird wieder 200 Jahre dauern, bis die Wunden verheilt sind. Baustopp für S 21 sofort.
Leserbriefe | 12.07.2025 - 05:00
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Leserbriefe | 12.07.2025 - 05:00
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