Leserbriefe

Alle pauschal in eine Ecke gestellt

Pit Lohse, Nürtingen. Zum Leserbrief „Öfter gemeinsame Lösungen?“ vom 30. Mai. Vielleicht war es genau das, was die Wähler nicht mehr wollen, dass die Gemeinderäte pauschal in eine Ecke gestellt werden, so wie es uns Herr Hartmann schon mal vorrechnet in Konservativ-Liberale und Grün-Links-Bunt-Alternative in Stimmenblöcke von 19 zu neun. Die Welt und insbesondere die Kommunalpolitik lässt sich nicht in links oder rechts, gut oder böse, fortschrittlich oder altbacken aufteilen. Themen müssen offen und transparent angegangen werden. Ein Diskurs ist notwendig und ein Konsens muss mit allen gefunden werden. Im stillen Kämmerlein Themen zu behandeln, um dann mit anderen Gruppierungen und weiteren Mehrheitsbeschaffern das Thema wenn möglich öffentlichkeitswirksam durchzusetzen, ist nur kurzfristiger Erfolg beschieden. Die jeweils verlorene Gruppierung wird dies als Niederlage empfinden und alles daransetzen, dass sie das nächste Mal als Gewinner hervorgeht.

Wer ist Erster, wer hat die Mehrheit, wer kann auf wie viel Anträge verweisen, die er schon vor x Jahren gestellt hat? Das Rechnen nur in Mehrheiten und in Fraktionen/Lagerbildung ist realitätsfern und nicht zielführend. Eine für alle gute, annehmbare Lösung unter Berücksichtigung aller Aspekte ist dem allem nachgeordnet. Dieses Denken und Handeln unterliegt nicht dem Gemeinwohl und dient nicht den Bürgern der Stadt. Und ob eine Denkpause zur Melchior-Bebauung schon eine gute gemeinsame Lösung ist, mag ich bezweifeln.

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