Billige europäische Überschusslebensmittel, von der EU hoch subventioniert, sind der Tod der lokalen Kleinbauernproduktion in Afrika, Südamerika und Asien und vertreiben die Bauern in die Slums der Großstädte. Monokulturen für Exportzwecke (Edelhölzer, Ananas, Biosprit) begünstigen die Agro-Konzerne und schädigen die Umwelt.
Speziell zum Thema Afrika wird es nach Aussage von Frau Merkel keinen Schuldenerlass für die dortigen verarmten Staaten geben. Die G-8-Staaten fuhren mit Ausnahme Deutschlands im Jahr 2006 ihre Entwicklungshilfe um fünf Prozent auf 108 Milliarden US-Dollar zurück.
Der Skandal, dass jedes Jahr weltweit mehr als 1000 Milliarden US-Dollar für Waffen ausgegeben werden, kommt in Heiligendamm wohl nicht zur Sprache. Täglich sterben über 5500 Afrikaner an der Immunschwäche Aids, nur weil sich die großen Pharmakonzerne weigern, für Afrika den Patentschutz für Anti-Aids-Medikamente aufzuheben. Auch bei diesem G-8-Gipfel werden eher die Rechte der Patentinhaber auf Medikamente und (genveränderte) Lebensmittel weiter gestärkt, egal für wie viele Menschen dies Armut, Krankheit und Tod bedeutet.
Beim Klimaschutz ist die Frau Bundeskanzlerin unverbindlich geblieben, obwohl sie sonst diesem Thema höchste Priorität einräumt. Die USA haben hier bereits jetzt signalisiert, dass sie auch abgespeckte Regelungen nicht akzeptieren werden. Attac stellt fest, dass auch bei diesem G-8-Treffen wieder die Interessen des globalisierten (Finanz-)Kapitals Vorrang haben vor den Interessen der Mehrheit der Weltbevölkerung. Damit sind auch die über 100 Millionen Euro, die dem deutschen Steuerzahler für diese Alibiveranstaltung abgeknöpft wurden, für die Katz.
Leserbriefe | 17.05.2025 - 05:00
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