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Zwischen zwei Schulen

Högy-Schüler sprachen mit dem abgeordneten Lehrer Florian Eisentraut.

NÜRTINGEN. Die Schülerzahlen der beiden Nürtinger Gymnasien entwickelten sich in den letzten Jahren ungleichmäßig. Das Max-Planck-Gymnasium (MPG) hat über 300 Schüler mehr als das Hölderlin-Gymnasium (Högy). Deshalb kam es dazu, dass es am MPG an Lehrern mangelt, wohingegen es am Högy zu viele gibt. Wegen der ungleichmäßig verteilten Schüler und Lehrer kam es dieses Jahr sogar zu Abordnungen. Aber was ist das überhaupt? Bei einer Abordnung bleibt der Lehrer grundsätzlich an seiner Stammschule, verrichtet jedoch seinen Dienst an einer anderen Schule. Das kann einerseits kompliziert, aber andererseits auch spannend sein. Deshalb haben sich Lotte Adam, Johanna Benz, Julie Fouqué und Martha Hierlemann aus der Klasse 9d mit Florian Eisentraut vom Hölderlingymnasium unterhalten, der abgeordnet wurde und zwischen den beiden Schulen hin und her pendelt.

Hallo Herr Eisentraut, warum wurden Sie abgeordnet?

Frau Selb, die Direktorin des Högy, hat die Englisch-Fachschaft gefragt, wer sich denn vorstellen könnte, am MPG zu unterrichten, da es dort einen Lehrermangel besonders in der Fachschaft Englisch gibt. Und da habe ich mir gedacht, warum eigentlich nicht, ist doch ganz spannend. Außerdem gibt es noch einen weiteren Kollegen, der für dieses Schuljahr gewechselt hat. Ich bin also nicht der Einzige, der dieses Schuljahr abgeordnet ist.

Warum haben Sie die Abordnung angenommen?

Ich unterrichte schon sehr, sehr lange am Högy und ich finde es durchaus spannend, die Möglichkeit zu bekommen, etwas anderes kennenzulernen und zu schauen, wie eine andere Schule mit anderen Schülern so ist. Abgesehen davon ist die Bahnhofsnähe vom MPG durchaus ein Argument, was es für mich einfacher macht, zur Schule zu kommen. Außerdem war klar, dass es jemand machen musste und da dachte ich mir, wenn es bei mir wenigstens ein paar Gründe gibt, die es gar nicht so schlimm machen, warum sollte ich es dann nicht machen? Und letzten Endes kann man zwar sagen, dass man die Abordnung nicht machen möchte, aber im Zweifelsfall, wenn sich niemand bereit erklärt, muss die Schulleitung entscheiden wer es macht.

Wie kommen Sie damit zurecht, dass sie jetzt teilweise am MPG unterrichten?

Eigentlich sehr gut. Die Schüler und Kollegen sind alle sehr nett. Es ist ein bisschen spannend, weil das MPG ein anderes Englischbuch zum Lernen nutzt, mit dem ich bis jetzt noch nie unterrichtet habe, also auch wieder etwas Neues. Es gibt Tage, an denen ich an beiden Schulen unterrichte. Zum Beispiel montags, da bin ich bis zur sechsten Stunde am MPG und ab der achten Stunde am Högy. Da wird es ein bisschen stressig, aber eigentlich ist es auch sehr angenehm, da ich mit dem Bus leicht von A nach B komme.

Wie viele Stunden unterrichten Sie pro Woche am MPG beziehungsweise Högy?

Es sind insgesamt acht Stunden am MPG und den Rest der Zeit bin ich am Högy und unterrichte dort 16 Stunden.

Wie lange sind Sie schon abgeordnet?

Ich pendele seit Beginn des Schuljahres und das ist erst mal nur für ein Schuljahr angelegt. Wenn es aber im nächsten Jahr immer noch einen Lehrermangel am MPG gibt, muss eine andere Lehrkraft pendeln. Mal schauen wie es kommt.

Vielen Dank für das Gespräch und alles Gute!

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