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Wie gehen Jugendliche mit Diabetes um?

Diese Utensilien muss ein Diabetiker haben. Foto: zis

NEUFFEN. Die Neuffener Realschülerinnen Ina Lichner (13), Lena Matschiner (14) und Iva Mijacevic (13) aus der Klasse 8b berichten über diese Krankheit.

Welche Typen gibt es?

Es gibt zwei Arten von Diabetes: Diabetes Typ 2 wird auch häufig Altersdiabetes genannt. Verursacht wird dieser Typ durch Übergewicht, fehlende Bewegung, falsche Ernährung bis hin zum Rauchen. Die Zellen der Bauchspeicheldrüse reagieren nicht mehr richtig auf das Insulin der Bauchspeicheldrüse und brauchen deswegen immer mehr davon, um die gleiche Menge Glukose aufzunehmen. Der Insulinmangel beginnt meist schon viele Jahre, bevor die Krankheit festgestellt wird. Das kann durch gute Bewegung oder durch die Ernährung reguliert werden. Wenn dies nicht funktioniert, muss man sich Insulin spritzen.

Diabetes Typ 1 hingegen ist eine Autoimmunerkrankung. Antikörper attackieren die Zellen der Bauchspeicheldrüse, die dadurch zerstört werden. Dadurch kann die Bauchspeicheldrüse kein Insulin mehr produzieren. Man ist gezwungen, sich Insulin zu spritzen oder sich mit einer Insulinpumpe zu behandeln. Besonders in der Coronazeit hat die Anzahl von an Diabetes erkrankten Jugendlichen stark zugenommen.

Wie bemerkt man Diabetes Typ 1?

Man ist ständig müde und fühlt sich schlapp. Ein häufiges Anzeichen ist auch starker Durst und dadurch ständiges Wasserlassen. Dazu kommt noch Übelkeit, Müdigkeit, Schwindel und eine Schwäche des Körpers. In vielen Fällen spielt auch Gewichtsabnahme eine große Rolle. Aber warum man so viel Gewicht verliert, ist unerklärbar. Es zählen auch Sehverschlechterung, trockene Haut, Muskelkrämpfe, Appetitlosigkeit und Hungerattacken dazu.

Mein Leben mit Diabetes

„Ich bin Lena und 14 Jahre alt. Am 1. Juni 2021 wurde bei mir Diabetes Typ 1 diagnostiziert. Zu dem Zeitpunkt war ich elf Jahre alt. Ab Dezember 2020 hat alles angefangen. Zu dieser Zeit waren die Anzeichen sehr schwach. Doch sie wurden im Laufe der Zeit immer schlimmer. Ich konnte mich in der Schule nicht konzentrieren. Es ging so weit, bis mir selbst zu einfachen Alltagsdingen die Kraft gefehlt hat. Ich hatte keine Lust, mich mit Freunden zu treffen oder meinen Interessen und Hobbys nachzugehen.

Als es sehr schlimm geworden ist, sind wir zum Arzt gegangen. Dort wurden viele Bluttests gemacht. Direkt danach wurde ich ins Krankenhaus gebracht. Dort musste ich 14 Tage lang bleiben. In diesen Tagen hatte ich mit meinen Eltern sehr viele Schulungen, um zu lernen, wie ich mit der Krankheit umgehen muss. Am Anfang war es sehr schwer für mich, damit umzugehen. Doch ich habe meine Krankheit akzeptiert, da ich wusste, dass ich nun damit leben muss. Es gab viele Tiefpunkte. Doch in dieser Zeit waren meine Familie und Freunde für mich da.“

Die Sicht von Lenas Freunden

„Anfangs war es sehr ungewohnt für uns, mit dieser Situation umzugehen. Es war schwer, da wir nicht wussten, wie wir ihr helfen können. Doch mit der Zeit haben auch wir als Freunde gelernt, wie wir in schwierigen Situationen handeln müssen. Wenn sie Unterzucker bekommt, dann wissen wir zwei, dass sie ihr Notfalltäschchen braucht. In diesem Täschchen befindet sich ihr Blutzuckermessgerät, das Notfallspray und Traubenzucker. Obwohl wir wissen, was zu tun ist, sind diese Momente auch für uns manchmal schwer, da wir merken, dass es ihr in dieser Zeit nicht gut geht. Trotzdem sind wir immer für sie da und helfen, wo wir können.

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