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Selbstversuch einer Schülerin aus Wendlingen: Zwei Tage ohne Handy
Der Erfahrungsbericht zeigt: Es kann hart sein, aber es funktioniert.
WENDLINGEN. Sarina Lachner aus der Klasse 8d der Wendlinger Johannes-Kepler-Realschule hat zwei Tage auf ihr Smartphone verzichtet. Hier ist ihr Erfahrungsbericht.
Ich bin an einem Samstagmorgen aufgewacht und habe mich dafür entschieden, über das Wochenende „Handy zu fasten“. Ja es ist Weihnachten und nicht Ostern, egal.
Also habe ich das Handy Mama gegeben. Ich habe sie gebeten, mich zu unterstützen und mir das Handy nicht zu geben. Am Samstag kam die ganze Familie, dadurch hatte ich Ablenkung und habe mein Handy gar nicht gebraucht. Ich habe mich nur gefragt, warum Opa gerade an diesem Tag mit seinem neuen Handy aufgetaucht ist, das Papa dann eingerichtet hat.
So gegen 15 Uhr ist mir langweilig geworden. An dem Punkt war ich schon kurz davor aufzugeben – nach einem halben Tag ohne Handy und noch eineinhalb vor mir.
Ich habe also angefangen mein Handy zu suchen. Und ja, immer noch Weihnachten und nicht Ostern. Wobei Mama den Job des Osterhasen dabei echt gut macht. Ich habe es nicht gefunden. Also habe ich mich wieder zu meiner Familie an den Esstisch gesetzt und habe mich unterhalten. Anstatt Spiele zu spielen, habe ich meine Familie an dem Abend mal auf den neusten Stand gebracht, was in meinem Leben gerade so abgeht. An diesem Tag ist nichts mehr passiert, außer dass ich die Erkenntnis hatte, dass man ohne YouTube auch einschlafen kann.
Am zweiten Tag meiner Challenge war mir einfach nur langweilig. Also habe ich angefangen, mein Zimmer aufzuräumen und alles Mögliche im Haushalt zu machen. Eigentlich ein Wunder, dass Mama mir das Handy später wieder gegeben hat.
Danach saß ich wieder in meinem Zimmer und habe überlegt, was ich jetzt machen soll. Ich habe mich dann dazu entschlossen rauszugehen, um frische Luft zu schnappen, und ich muss sagen, es hat gutgetan, einfach mal an die frische Luft zu kommen.
Nach 48 Stunden unterwegs in dieser Parallelwelt ist jetzt zwar ein Loch in meiner digitalen Timeline, dafür kann ich jetzt bestätigen, was alle Ü40er uns immer predigen: „Wir hatten unser erstes Handy erst mit 18, es geht auch ohne.“