Geschichten aus der Klinik
Fortbildung Ü-50: Pflegefachkraft der Medius-Kliniken drückte erneut die Schulbank
Warum die Pflegefachkraft Patrizia Intile Carrabba von den Medius-Kliniken ihre Entscheidung für die Fortbildung zur Praxisanleitung keinen Tag bereut.
Mit 30 Jahren Berufserfahrung noch einmal die Schulbank drücken? Für viele kaum vorstellbar. Patrizia Intile Carrabba, Pflegefachkraft bei den Medius-Kliniken, hat sich genau dazu entschlossen – und die Fortbildung zur Praxisanleitung erfolgreich abgeschlossen.
„Ich war ganz schön nervös – vor allem vor meiner ersten PowerPoint-Präsentation überhaupt“, erzählt Patrizia Intile Carrabba lachend. Dass sie noch einmal eine Fortbildung machen würde, hätte sie selbst nicht gedacht. 1989 schloss sie ihre Pflegeausbildung in den Medius-Kliniken ab, die damals noch Kreiskliniken Esslingen hießen. Drei Jahrzehnte später wagte sie den Schritt zurück ins Klassenzimmer – mit über 50 Jahren.
Den Anstoß gab Hanna Stickler, Koordinatorin für die Praxisanleitungen der Medius-Kliniken. Sie erkannte schnell: Patrizia Intile Carrabba hat nicht nur ein großes Herz für Auszubildende, sondern übernimmt längst Aufgaben, die weit über die klassische Einarbeitung hinausgehen. „Patrizia hat sich immer schon den Azubis angenommen und ihr Wissen weitergegeben. So hatte sie indirekt eigentlich längst die Aufgaben einer Praxisanleitung übernommen. Da war es nahe liegend, dass sie auch die Fortbildung macht. Dadurch konnte sie nicht nur ihre Tätigkeit bei der Anleitung unserer Azubis professionalisieren, als Praxisanleitung wird sie auch für diese Aufgabe freigestellt und vergütet.“
Patrizia Intile Carrabba sagt: „Mir war es schon immer wichtig, junge Kolleginnen und Kollegen gut zu begleiten. Durch die Fortbildung habe ich gelernt, meine Erfahrungen zu reflektieren und professionell weiterzugeben.“ Themen wie Kommunikation, gesetzliche Rahmenbedingungen oder interkulturelle Sensibilität wurden intensiv behandelt. Auch die eigene Verantwortung und die Rechte und Pflichten als Anleiterin waren Teil der Ausbildung. „Praxisanleitungen sind erfahrene und speziell ausgebildete Pflegekräfte, die die Auszubildenden in der Pflege bei deren Einsätzen auf der Station begleiten,“ erklärt Hanna Stickler. „Sie reflektieren gemeinsam deren Arbeit und sind auch Teil der Prüfungskommission. Für diese Arbeit werden sie von ihrer regulären Arbeit auf der Station freigestellt. Auch für die Vor- und Nachbereitung von Praxisanleitungen mit Auszubildenden bekommen sie extra Zeit“, betont Hanna Stickler.
Neue Herausforderungen – neue Perspektiven
Die Fortbildung umfasste 300 Stunden Unterricht, verteilt auf monatliche Blockwochen. Der Höhepunkt war die Prüfung mit einer schriftlichen Hausarbeit und mündlicher Präsentation – eine echte Herausforderung für jemanden, der bisher selten am Computer gearbeitet hat. „Aber ich habe es geschafft – und bin richtig stolz darauf“, freut sich Patrizia Intile Carrabba. Dass das Lernen nicht mehr ganz so leicht fällt wie mit 20, war letztlich ein Vorteil erzählt sie: „Ich kann mich heute viel besser in die Auszubildenden hineinversetzen, wenn sie in einer Prüfungsphase sind.“
Mehr Zeit für die Auszubildenden
Durch die offizielle Rolle als Praxisanleitung hat sich ihre Arbeit verändert – und zwar zum Positiven. „Ich bekomme jetzt Zeit, um die Anleitungen gezielt zu planen, Wissen strukturiert zu vermitteln und die Entwicklung der Azubis zu begleiten.“ Auch die Teilnahme an praktischen Prüfungen gehört nun zu ihren Aufgaben – ein aufregendes Erlebnis: „Ich war beim ersten Examen fast nervöser als der Prüfling.“ Ihr Fazit fällt eindeutig aus: „Ich würde die Fortbildung jederzeit wieder machen. Sie hat mich fachlich weitergebracht, aber auch persönlich wachsen lassen.“ Was sie anderen mit auf den Weg gibt? „Habt den Mut! Egal wie alt ihr seid – es ist nie zu spät, etwas Neues zu lernen.“
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