Leserbriefe

Land ist bundesweit schon Spitzenreiter

Gerhard Härer, Aichtal, Bündnis 90/Die Grünen, Mitglied des Kreisvorstands Esslingen. Zum Leserbrief „Bahnhöfe ohne Fotovoltaikanlagen“ vom 7. August.

Kürzlich hat mal jemand gesagt, als er im Wahlprogramm der FDP (Herr Kohn ist Mitglied der FDP) nach Klimaschutz suchte, dass darin nix zu finden sei, außer dass Wasserstoff wichtig sei. Das finden wir Grünen auch, aber der grüne Wasserstoff benötigt viel Energie und macht nur Sinn, wenn dieser aus erneuerbaren Energien gewonnen wird. Grundsätzlich muss der Ausbau der erneuerbaren Energien drastisch erhöht werden, weil ja die Klimaziele erreicht werden sollen, und das heißt auch, dass derzeitiger Kohle- und Atomstrom ersetzt werden muss.

Bevor nun das immer wiederkehrende Argument kommt, das Ländle hinkt ja bei der Windkraft hinterher: Investoren durften gar nicht in den letzten Jahren ausbauen, weil die Bundesgesetzgebung dies deckelte. Um also umweltfreundlichen Strom zu erzeugen, müssen alle verfügbaren und geeigneten Flächen genutzt werden, dazu gehören auch Bahnhofsgebäude. Dies hatte Matthias Gastel, der grüne bahnpolitische Sprecher der Bundestagsfraktion, bemängelt. Dass sich ein Bundespolitiker um dafür geeignete Flächen des Bundes kümmert, kann nur Herrn Kohn überraschen.

Ein Bundespolitiker betreibt Bundespolitik und ein bahnpolitischer Sprecher hat insbesondere die Bahn und deren Möglichkeiten und Verantwortung im Blick. Zudem fordert Matthias Gastel, dass geeignete Flächen an Bahnhöfen, entlang von Bahnstrecken und Straßen auch tatsächlich für die Erzeugung von Ökostrom genutzt werden. Das Land Baden-Württemberg braucht was Fotovoltaik auf Landesliegenschaften angeht keine Belehrung durch Herrn Gastel, wie Herr Kohn sie fordert. Das Land ist hierbei nämlich bereits bundesweit Spitzenreiter und hat die größten PV-Flächen aller Länder. Damit hat das Land seine Ziele für 2020 übererfüllt. Mehr als 111 000 Quadratmeter an Solarstromanlagen befinden sich auf den Liegenschaften. Bis 2025 soll die Fläche auf 130 000 Quadratmeter und bis 2030 auf 175 000 Quadratmeter wachsen.

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