Weihnachtsgrüße
Zur Feier gibt’s Teppanyaki
Matthias Jathe hofft weiterhin in China auf Weihnachtsstimmung
Ni hao Deutschland! Ich bin nun seit knapp fünf Monaten in China und absolviere dort in der Nähe von Shanghai ein Praktikum im Zuge meines Studiums. Der Ort, in dem ich wohne und arbeite, heißt Taicang und ist ein kleines bescheidenes Dorf mit rund 800 000 Einwohnern – wie es die Chinesen beschreiben. Da es in Taicang nichts zu tun gibt, ziehe ich fast jedes Wochenende in ein Hostel nach Shanghai oder eine andere Stadt.
Das Leben in China ist schwer zu beschreiben – man muss es einfach erlebt haben! Es vergeht kaum ein Tag, an dem man nicht etwas Kurioses erlebt oder sieht. Als Laowai (Ausländer) fällt man hier definitiv auf: Man wird überall angestarrt und ständig „unauffällig“ fotografiert. Wenn ich auf Chinesisch nach einem Foto gefragt werde, bedeutet das nicht, dass ich das Foto machen, sondern dass ich mit drauf soll. Oder wenn ich mit einer Gruppe von Laowais einem Chinesen die Kamera in die Hand drücke, dann macht dieser zuerst ein Foto mit unserer Kamera und dann mit der eigenen. Für manche mag das gewöhnungsbedürftig sein, aber ich finde das einfach witzig und weiß auch, dass es nicht böse gemeint ist. Ich habe die Chinesen als ein sehr nettes, freundliches Volk kennengelernt und fühle mich hier sehr wohl.
Auch wenn in einer Metropole wie Shanghai verhältnismäßig viele Menschen Englisch sprechen und vieles ebenfalls auf Englisch ausgeschildert ist, ist es dennoch nicht immer einfach, durchzukommen. Denn Taxifahrer, Bedienungen und Verkäufer sprechen nur sehr selten Englisch. Mittlerweile habe ich mir jedoch einen kleinen chinesischen Wortschatz angeeignet, mit dem ich ganz gut durchkomme. Notfalls kann ich immer chinesische Freunde anrufen, die dann über das Handy für mich übersetzen.
Um zur Arbeit und nach Hause zu kommen, habe ich von meinem Arbeitgeber eine Karte mit beiden Adressen bekommen, welche ich dann einem Taxifahrer zeigen kann. Auch wenn ich mir beim Vorzeigen der Karte oft bescheuert vorkomme, bin ich dennoch froh, an meinem Ziel anzukommen.
Da Weihnachten in China nicht gefeiert wird, wird dieses Weihnachten für mich sehr ungewohnt werden. Zwar sieht man von Tag zu Tag mehr Weihnachtsdekoration in Geschäften und in den Straßen hängen, aber da mit dem Fest kaum jemand etwas anfangen kann, will die Weihnachtsstimmung auch nicht so ganz aufkommen. Ich gebe die Hoffnung auf die Weihnachtsstimmung dennoch nicht auf, da in meinem Ort über 140 deutsche Firmen vertreten sind und dementsprechend viele Deutsche hier leben und ebenfalls Weihnachten feiern möchten.
Ich habe lange überlegt, wie ich selbst Weihnachten feiern werden und habe mit Freunden entschieden, Teppanyaki essen zu gehen.
Ich wünsche meiner Familie, meinen Freunden und allen, die mich kennen, ein frohes Weihnachtsfest!
Matthias Jathe