Weihnachtsgrüße

Geben ist das größte Geschenk

Tobias Chiciudean-Bubeck verbringt ein Jahr in Alaska bei deutschen Missionaren

„Nordlichter, das Leben in der Wildnis und lange Winter” – das war der Traum meines Vaters, der später auch meiner wurde. Ich wollte nach der Schule nicht nur herumreisen und die Welt erkunden, sondern Menschen helfen, die es nicht so gut haben und die Hilfe brauchen. Und so bin ich über den Internationalen Jugendfreiwilligendienst (IJFD) gestolpert – mit einer offenen Stelle in Alaska.

Seit August wohne ich hier mit Familie Hornfischer zusammen, deutschen Missionaren, die vor neun Jahren nach Alaska gezogen sind. Galena befindet sich im Busch Alaskas, so nennt man den Großteil von Alaska, der nicht ans Straßensystem angeschlossen ist. Der einzige Weg hierher ist entweder das Flugzeug oder das Boot – Letzteres allerdings nur, wenn der Yukon von Mai bis September eisfrei ist.

Der Yukon hat es echt in sich. Das hab ich schon selber zu spüren bekommen, als plötzlich bei minus zehn Grad das Eis unter mir brach und die Strömung mich fast unters Wasser zog. Gott sei Dank ist alles gut gegangen.

Was hier sehr gefragt ist, ist praktische Hilfe. Brennholz machen gehört zum wöchentlichen Alltag dazu. Senioren brauchen auch sehr oft Hilfe im und ums Haus herum. Und seit ein paar Wochen haben wir angefangen, die offene Decke im Wohnzimmer zu schließen, um darüber zwei Schlafzimmer zu machen für die zwei Eskimokinder, die Familie Hornfischer adoptiert haben. Ich durfte hier echt schon jede Menge erleben: Die Elchjagd war definitiv ein Highlight, aber auch die wunderschöne Natur. Seit Ende Oktober gehen die Temperaturen schon bis zu minus 30 Grad runter und alles ist schneeweiß. Thanksgiving ist auch schon vorbei, also ist es nach „amerikanischem Gesetz“ jetzt erlaubt, Weihnachtslieder zu hören.

Seit Ende Oktober gehen bei Tobias Chiciudean-Bubeck in Alaska die Temperaturen unaufhörlich nach unten.

Weihnachten ist hier, wie überall in den USA und wie auch in Deutschland, ein sehr großes Fest. Hier in Alaska ist es nicht ganz so einfach. Die abgelegene Lage des Dorfes und der dunkle Winter sind für viele Einwohner eine Herausforderung. Wir möchten die Menschen zum Leben ermutigen. Selbstmord ist viel zu oft Teil des Alltags, besonders für viele junge Menschen, vor allem Männer. Auch Alkohol- und Drogenprobleme sind hier nicht selten zu sehen. Deswegen hat die Kirche hier viele Projekte am Laufen. Neben dem wöchentlichen Gottesdienst mit anschließendem „Potluck“, dem gemeinsamen Mittagessen, zu dem jeder etwas mitbringt, finden jede Woche ein Jugendkreis und ein Kinderclub statt. Eishockey schenkt vielen Jugendlichen hier Freude. Und einfach Zeit mit den Jugendlichen zu verbringen, macht einen großen Unterschied.

Wir wollen gerade die Adventszeit nutzen, um den Leuten zu zeigen, dass es eine Hoffnung gibt, die vor zweitausend Jahren zu uns auf die Welt gekommen ist, um für uns am Kreuz zu sterben und uns wirklich frei zu machen. Weihnachten ist der Geburtstag von Jesus. Und eins will ich euch noch in diese Weihnachtszeit mitgeben. „Geben“ ist das beste Geschenk, was man an Weihnachten bekommen kann! Wenn ihr mehr erfahren möchtet über das, was ich hier erlebe, schickt mir ne E-Mail an tchbubeck@gmail.com.

Tobias Chiciudean-Bubeck

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