Weihnachtsgrüße

Das Feuerwerk läutet Weihnachten ein

Selina Steffl schmückt in Paraguay die Palmen fürs Fest – Gefeiert wird in den Morgen des 25. Dezembers

Bei Selina Steffl in Paraguay gibt es erst am 6. Januar Geschenke.

Mein Name ist Selina, ich bin 21 Jahre alt und lebe seit August 2018 ein Jahr in Paraguay! Eigentlich bin ich ein totales Dorfkind und kann den Stadttrubel überhaupt nicht leiden und doch sitze ich gerade in der Hauptstadt, Asunción, und fühle mich durch und durch wohl.

Als Missionarin arbeite ich ein Jahr im Colegio Santa Clara mit, das von den Franziskanerinnen, den Schwestern einer Ordensgemeinschaft, geleitet wird, bei denen ich auch lebe. Diese sind zudem in Brasilien, Argentinien und Deutschland vertreten. Als Missionarin aus dem Grund, weil Santa Clara einige Hilfsprojekte für die ärmere Bevölkerung ins Leben gerufen hat, für die sich die Schwestern mit Leib und Seele einsetzen. Nahrungsmittel, Kleidung, Spielsachen und Schulmaterialien werden in den Slums rund um Asunción verteilt und die Schüler sind vor Ort mit dabei, um ihr Bewusstsein für das Leben außerhalb zu erweitern. Auch Aufklärungsmissionen bezüglich der Hygiene, Müllvermeidung und Zahngesundheit sind großgeschriebene Themen und werden von professionellen Lehrkräften ehrenamtlich durchgeführt. Ich bin jedes Mal äußerst stolz, dabei sein zu dürfen.

Wenn ich einmal nicht auf Mission bin, arbeite ich im Kindergarten des Colegios mit und bin an Wochenenden mit den Schwestern in sämtlichen Teilen Paraguays unterwegs.

Der Weihnachtsablauf findet etwas anders als in Deutschland statt. In Paraguay wird hier bis Mitternacht gewartet, worauf ein Feuerwerk erfolgt und das Essen serviert wird. Einen traditionellen Weihnachtsbaum haben wir nicht, doch mir wurde versprochen, dass ich die Palme in unserem Hof schmücken darf.

Gefeiert wird dann in den 25. hinein bis zum Morgengrauen. Geschenke gibt es traditionell erst am 6. Januar, an dem Tag, an dem auch das Jesuskind von den drei Heiligen Königen beschenkt wurde.

Die Vorweihnachtszeit hat hier mit geschmückten Palmen und Weihnachtseissorten bereits begonnen, denn wenn in Deutschland im Dezember die kalten Temperaturen hereinbrechen, beginnt in Paraguay der Sommer mit schönen 40 Grad˚ und langen Tagen. Doch auch daran habe ich mich inzwischen gut gewöhnt. Kurz vor Weihnachten werde ich vom 9. bis 23. Dezember eine zweiwöchige Mission antreten, für die ich gerade die indigene Sprache des Landes „Guarani“ lerne. Darauf freue ich mich bereits am meisten, denn damit werde ich mit vielen anderen Jugendlichen des ganzen Landes den Weihnachtssegen verbreiten, bevor ich den 24. Dezember in meinem zweiten Zuhause bei den Schwestern verbringen kann, die mittlerweile auch schon wie der zweite Teil meiner Familie sind.

Dennoch wird der erste Teil dieses Jahr sehr fehlen und auch viele andere Menschen, die etliche Kilometer weit weg sind. So ganz habe ich das wahrscheinlich noch nicht einmal wahrgenommen, doch es ist ein großes Stück, das dieses Jahr fehlt. Trotzdem schaue ich nach vorne und freue mich auf das, was noch kommt.

Ich wünsche meiner Familie, allen meinen Liebsten und ganz Nürtingen ein fröhliches Weihnachtsfest und grüße ganz herzlich von der anderen Seite der Erde.

Muchos besos y abrazos!

Eure

Selina Steffl

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