Behindertensport
Große Ziele in Rio: Gold und Weltrekord
NTZ-Serie Behindertensport (7): Prothesen-Weitspringer Markus Rehm ist ein Vorzeigeathlet und großes Vorbild für Menschen mit Einschränkungen
Eigentlich wollte sich Markus Rehm bei den Olympischen Spielen in Rio mit den weltbesten Weitspringern messen. Doch der Internationale Leichtathletik-Verband (IAAF) untersagte einen Start. Grund ist nicht die fehlende Qualifikation. Vielmehr verhelfe ihm seine Prothese zu einem Vorteil. „Schade, ich hätte gerne diese Riesenchance auf so einer großen Plattform wahrgenommen“, ist der 27-Jährige frustriert. So eine tolle Herausforderung komme sehr selten.

Der siebte Teil unserer Serie über Behindertensport dreht sich um den Schwaben, der in Donzdorf im Kreis Göppingen aufwuchs und bei der TG Reichenbach u. R. die ersten Gehversuche in der Leichtathletik machte. Seit 2009 arbeitet er als Orthopädietechniker-Meister in Troisdorf und startet für Bayer Leverkusen. Dort trainiert er unter professionellen Bedingungen bei Steffi Nerius. Rehm hat es im Weitsprung und Sprint weit gebracht. Wenn es ihm die Zeit erlaubt, schaut er in der alten Heimat bei Familie und Freunden vorbei. „I koa sogar no schwäbla“, sagt der Vorzeigeathlet, dem nach einem Wakeboard-Unfall der rechte Unterschenkel fehlt.