Licht der Hoffnung

"Saitenklang und Nachtigallengsang" versetzt Zuhörer in der Kreuzkirche in Nürtingen in Weihnachtsstimmung

Licht der Hoffnung: Beim breit gefächerten Repertoire von „Saitenklang und Nachtigallengsang“ ist für jeden etwas dabei

Haben die Zuhörer mit ihrer Musik verzaubert (von links): Christine Horter, Lisa Schöttl, Larisa Bacher, Uschi Bommer und Bärbel Pischetsrieder.
Mit einer Spende über 3000 Euro hat die Stiftung Kreissparkasse Esslingen-Nürtingen mit den Regionaldirektoren Uwe Alt (links) und Heiko Kaiser (Zweiter von rechts) das Konzert ermöglicht. Dafür dankten (von links) Redaktionsleiterin Anneliese Lieb sowie Verlegerin Monika Krichenbauer und Christian Fritsche von der Geschäftsleitung des Senner-Verlags.
Hat mit der Harfe für das ganz besondere Flair des vorweihnachtlichen Abends im Rahmen des „Festivals der Hoffnung“ in der Nürtinger Kreuzkirche gesorgt: Christine Horter.

Noch etwas vom vorweihnachtlichen Stress geprägt sind am Sonntagabend die meisten Besucher in die ausverkaufte Nürtinger Kreuzkirche gegangen. Nach gut zwei Stunden haben dann alle Zuhörer entspannt mit bester weihnachtlicher Stimmung den Konzertsaal verlassen. Dafür verantwortlich zeichnete das Ensemble „Saitenklang und Nachtigallengsang“ aus Bayern.

NÜRTINGEN. Zum ersten Mal sind die fünf Frauen aus dem bayerischen Waakirchen bei München im Rahmen der Kulturveranstaltungen der Weihnachtsaktion „Licht der Hoffnung“ der Nürtinger und Wendlinger Zeitung aufgetreten. Und wenn es nach den Zuschauern vom Sonntagabend geht, dann dürfen sie schon bald wiederkommen. Denn es gab wohl keinen, der sich von den musikalischen Fertigkeiten und den vielseitigen Vorträgen der charmanten Damen nicht hat begeistern lassen. Das Konzert war auch etwas ganz Besonderes. Wann gibt es in unserer Region schon einmal eine Harfe und ein Hackbrett live zu hören?

„Freuen Sie sich schon auf Weihnachten?“, hatte Redaktionsleiterin Anneliese Lieb bei der Begrüßung die Konzertbesucher in der Kreuzkirche gefragt und bereits den Saitenklang als passende Erholung nach dem hektischen Vorweihnachtstrubel angekündigt. Sie begrüßte Nürtingens Oberbürgermeister Dr. Johannes Fridrich zu dessen „Premiere bei Licht der Hoffnung“ und dankte den Verantwortlichen der Kreissparkasse Esslingen-Nürtingen, die unsere Weihnachtsaktion schon von Beginn an finanziell unterstützen.

Das Ensemble „Saitenklang und Nachtigallengsang“, bestehend aus Larisa Bacher (Violine), Christine Horter (Harfe) und Lisa Schöttl (Hackbrett und Flöte) und den Sängerinnen Uschi Bommer und Bärbel Pischetsrieder, nahm die Zuhörer mit auf eine musikalische Reise mit insgesamt 29 Musikstücken, die mit bayerischen Weihnachts- und Hirtenliedern begann. Anschließend erzählten die Sängerinnen von ihrer Fahrt mit der Transsibirischen Eisenbahn und leiteten damit über zu „wehmütigen Tonarten“ Russlands. Diese Töne wechselten sich allerdings auf faszinierende Weise ab mit dem bekannten deutschen Volkslied „Macht hoch die Tür“. Es folgten das bekannte „Kalinka“ und weitere Titel, bei denen Larisa Bacher mit Violinensolos brillierte. Drei französische Titel sorgten danach für Abwechslung, ehe wunderschöne romantische Instrumentalklänge die Zuhörer verzauberten.

Nach der Pause ging die Reise weiter ins südliche Italien mit einer flotten Tarantella. Bei einer Sonate des italienischen Komponisten Melchior Chiesa glänzten Christine Horter an der Harfe und Lisa Schöttl am Hackbrett mit einem hervorragenden Zusammenspiel. Und schon ging es musikalisch weiter über den Ozean nach Peru, die Heimat der Mutter von Larisa Bacher.

Die Musikerin erzählte, dass dort an Heiligabend erst ab 24 Uhr gefeiert wird. Die Bescherung gibt es erst am 25. Dezember, an dem man dann an den Strand fährt, die Sonne genießt und Cocktails trinkt. Gefeiert werde Weihnachten in Peru nicht besinnlich, sondern laut, froh und ausgelassen. Das taten dann auch die Musikerinnen mit einer südamerikanischen Tangomelodie, die einst durch den Film „Manche mögen’s heiß“ bekannt wurde. Es folgte „Un poquito cantas, un poquito lelola“ mit einem schönen Harfensolo und das seit Simon & Garfunkel berühmte „Scarborough Fair“. Bei „Fairytale“, dem Siegerlied des Eurovision Song Contest 2009, spielte Larisa Bacher nicht nur Violine, sondern sang auch. Dass sie auch auf Schwedisch singen kann, zeigte Uschi Bommer beim nächsten Titel, ehe die fünf Musikerinnen bewiesen, dass sie alle eine Gesangsausbildung haben, als sie gemeinsam das Lied des schwedischen Wichtels Tomte intonierten und im Wechsel die Schritte „tip“ und „tap“ mit einem Knicks nachahmten. Als am Ende ein kleiner Schnitzer passierte, mussten die Musikerinnen selbst über ihre Vorführung lachen.

Über Leonard Cohens „Hallelujah“ ging die musikalische Reise wieder zurück nach Bayern. Und nach der vom Publikum stürmisch geforderten Zugabe war der Jubel nach der Frage, ob zum Abschluss auch noch ein Jodler gewünscht wird, noch größer. Vier Sängerinnen, begleitet von der Harfe, bewiesen, dass sie auch das Jodeldiplom ihr Eigen nennen müssen – und ein Teil des Publikums jodelte begeistert mit.

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