Nürtingen

Licht der Hoffnung: Sechs neue Projekte werden unterstützt

Licht der Hoffnung: Die 31. Saison der Hilfsaktion der Nürtinger und Wendlinger Zeitung ist angelaufen. Mit den eingehenden Spendengeldern werden wieder sechs soziale Projekte unterstützt – drei regionale und drei globale.

In Kenia sollen die armen Schulkinder bei den staatlichen Schulgebühren unterstützt werden (links). Das Haus Aichele in Beuren muss aufwendig umgebaut werden. Fotos: pm
Eine aktuelle Notbehausung für den Schulunterricht in Kamerun.
Unterschiedliche Menschen mit unterschiedlichen Nationalitäten treffen sich regelmäßig in der Braike auf der Fela-Wiese zum Sport. Dort wünschen sie sich nun ein Beachvolleyball-Feld.
In Nepal sammeln Kinder den Kuhdung der Wasserbüffel für die Biogasanlage ein.

Aus den eingegangenen Bewerbungen der Projektträger aus dem Verbreitungsbereich der Nürtinger und Wendlinger Zeitung hat das Gremium von „Licht der Hoffnung“ wieder sechs soziale Projekte ausgewählt, die in der neuen Runde der Aktion – es ist nun bereits die 31. Saison – mit den Spendengeldern der Zeitungsleserinnen und Zeitungsleser unterstützt werden sollen.

Aus dem direkten Verbreitungsgebiet der Zeitung sind mit ihrer Bewerbung für die neue Runde erfolgreich gewesen: die Diakonische Bezirksstelle mit einem Corona-Nachsorge-Paket für sozial schwache Familien in Nürtingen, das Evangelische Jugendwerk, das in der Braike in Nürtingen ein Beachvolleyballfeld bauen möchte und das Haus Aichele in Beuren, welches umfangreich umgebaut werden muss. Als internationale Projekte unterstützt werden sollen die Finanzierung von Schulgebühren für 61 Kinder in Kenia, initiiert durch den Verein Eldoret Kids aus Bempflingen, ein Ernährungsprogramm für Kinder in Kamerun in Verbindung mit dem Arbeitskreis Afrika der katholischen Kirchengemeinde St. Johannes in Nürtingen und der Bau einer Wasserleitung und die Finanzierung einer Biogasanlage in Nepal, die von Schlaitdorf aus mitorganisiert wird.

Zur Spendenaktion dazu gehört auch wieder das Festival der Hoffnung mit sechs attraktiven Kulturveranstaltungen, die es Corona-bedingt erstmals alle im Doppelpack geben wird. Dafür dauern die Vorstellungen alle nur eine Stunde lang und haben keine Pause. Eintrittskarten sind nur im Vorverkauf erhältlich. Dieser hat bereits gestartet.

Mit den eingehenden Spendengeldern möchte die Diakonische Bezirksstelle Nürtingen mit einem Corona-Nachsorge-Paket schnell und umkompliziert einige Folgen der Pandemie für Familien in Nürtingen mildern. Dazu zählt eine Stärkung von Familien in Bildungskompetenzen und Stressbewältigung durch Gesprächsangebote für Mütter, Väter und Kinder. Darüber hinaus soll es finanzielle Unterstützung geben, wenn das Geld nicht mehr reicht. Beispielsweise sollen Kinder Geld erhalten, die in Vereinen aktiv sind, sich aber keine Fußballschuhe, keinen Turnanzug oder Badmintonschläger mehr leisten können. Auch bei Schulmaterialien und Lernförderung möchte die Diakonie helfen.

Unterschiedliche Menschen mit unterschiedlichen Nationalitäten treffen sich regelmäßig in der Braike auf der Fela-Wiese zum Sport. Häufig wurde beim Evangelischen Jugendwerk Bezirk Nürtingen der Wunsch nach einem Beachvolleyballfeld geäußert. Die Vertreter der Kirche haben nun einen Plan gemacht, wer sich um den Platz kümmert, sodass das Feld auch über Jahre hinweg bespielbar bleibt. Das Feld soll nun in Eigenleistung gebaut werden. Für Baumaterialien und das Leihen von Baumaschinen sind jedoch finanzielle Mittel über „Licht der Hoffnung“ vonnöten.

Hilfen für den Umbau von Haus Aichele und für den Schulbesuch in Afrika

Im Jahr 1922 hat Julie Aichele das Haus für Kinder am Rande von Beuren gegründet. Damals war es Deutschlands erste psychotherapeutische Einrichtung für Kinder und Jugendliche. Auch Elternarbeit ist Teil der Therapie. Betreut werden Mädchen und Jungen zwischen sechs und 18 Jahren mit Verhaltensauffälligkeiten und psychogenen Störungen. Gemeinsames Ziel ist es, eine Rückkehr des Kindes in seine Herkunftsfamilie zu ermöglichen. Zwölf Kinder waren im Haus Aichele in Beuren immer untergebracht. Aktuell sind es nur noch sechs, da im älteren Hausteil der Brandschutz nicht mehr den gesetzlichen Vorgaben entspricht. Um mit den notwendigen Umbauarbeiten beginnen zu können, werden noch weitere finanzielle Mittel benötigt. Unter anderem wird eine Fluchtaußentreppe mit Geländer benötigt, die vom zweiten Stockwerk zum Boden führt.

Der in Bempflingen beheimatete Verein Eldoret Kids Kenia möchte mit Unterstützung von „Licht der Hoffnung“ die Schulgebühren für 61 arme Kinder in Eldoret übernehmen. Denn der Staat verlangt Extrakosten für die kommenden zwei Jahre, um die durch Corona verpasste Schulbildung nachzuholen. Aufgrund von Corona ist die Armut in den Familien der Tagelöhner in Kenia extrem gestiegen. Die Tagelöhner können ihre Familien nicht mehr ausreichend ernähren und das Schulgeld nicht bezahlen. So droht den Kindern, dass sie ganz abrutschen und auf der Straße landen.

Der Arbeitskreis Afrika der katholischen Kirchengemeinde St. Johannes in Nürtingen setzt sich aktuell für die Diözese Mamfe im englischsprachigen Teil Kameruns ein, wo die Menschen ganz besonders während des andauernden Bürgerkriegs leiden. In Mamfe sollen Hunger und Unterernährung bei den Kindern der am stärksten gefährdeten Familien durch die Bereitstellung von Schulspeisungen reduziert werden. Zudem soll ein Programm die Eltern ermutigen, ihre Kinder wieder in die Schule zu schicken, wo sie ein Essen bekommen. Zum Programm zählt auch, dass die Bauern in den Gemeinden Grundnahrungsmittel für die Schule produzieren werden und die Diözese ihnen diese abkauft.

Der Schlaitdorfer Alfred Kuon ist schon seit Jahren befreundet mit Mingmar Sherpa aus Nepal. Dieser kümmert sich schon seit längerer Zeit um hilfsbedürftige Menschen in den Bergen von Nepal. Nun möchte er zur Linderung der Not in seinem Land eine vier Kilometer lange Wasserleitung von einer Quelle in den Bergen zum Dorf Raniban an der indischen Grenze verlegen, denn die Menschen in dem Dorf müssen Wasser bisher mit Kanistern aus einer einen Kilometer entfernten Quelle holen. Zudem planen der Schlaitdorfer und der Nepalese den Aufbau einer Biogasanlage in Raniban, womit auch in einem armen Land ein Beitrag gegen den Klimawandel geleistet werden kann.

Die Initiatoren der Projekte, die diesmal nicht zum Zug kommen, bitten wir um Verständnis. Ein neuer Versuch in einem Jahr ist erlaubt. Dann werden die Projekte für die Saison 2022/23 ausgewählt.

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