Licht der Hoffnung

Licht der Hoffnung: Schwarze Grütze bringt Unterensingen zum Lachen

Licht der Hoffnung: Bei der vierten Veranstaltung des Kulturfestivals hat das Musikkabarett-Duo Schwarze Grütze aus Potsdam in Unterensingen mit dem Programm „Vom Neandertal ins Digital“ mit viel schwarzem Humor die Zuschauer erfreut.

Das Musik-Comedy-Duo Schwarze Grütze mit Stefan Klucke (links) und Dirk Pursche hat das Publikum zum Lachen gebracht. Foto: Just

UNTERENSINGEN. Seit über 25 Jahren treten die Potsdamer Dirk Pursche und Stefan Klucke gemeinsam als Kabarett-Duo Schwarze Grütze auf. Die beiden hatten sich 1994 beim klassischen Musikstudium kennengelernt. In Unterensingen waren sie am Donnerstag allerdings zum ersten Mal. Insgesamt 100 Zuschauer sind zur vierten Veranstaltung der Kulturfestival-Reihe der Aktion „Licht der Hoffnung“ ins Udeon gekommen. Und die hatten sehr viel Spaß mit dem äußerst unterhaltsamen und umwerfend komischen Musik-Comedy-Duo aus Potsdam.

Mit ihrem Programm blickten die beiden zunächst ganz weit zurück, um dann mit einem Quantensprung hochaktuell zu werden. Zunächst ging es um die Frage, warum der Neandertaler eigentlich ausgestorben ist. „Ich glaube, der Neandertaler war ein Thüringer“, meinte Stefan Klucke. „Die stehen auch 24 Stunden am Grill und verbrennen Fleisch.“ Am Ende fanden die Komiker die Antwort. Die Neandertaler sind ausgestorben, weil sie weder Fengshui noch Ayurveda und Homöopathie kannten. Sie hätten auch ihre Namen nicht getanzt und seien nicht zur Paartherapie gegangen. Gefehlt hätten den ersten Menschen auch Tarot-Karten, Hatha Yoga und Reiki-Energie.

In den heutigen Zeiten von Künstlicher Intelligenz gebe es dagegen kaum noch krisensichere Jobs. „Alles macht die Maschine.“ Ein krisensicherer Job sei der des „Fitness-Uhren-Gassigehers“, erklärte Dirk Pursche. Dieser gehe durch den Stadtpark mit vielen Uhren von anderen, die sich selbst nicht mehr bewegen. „Das spätere Vorzeigen der Uhren gibt für die eine bessere Einschätzung von der Krankenkasse.“

Auch der Nachwuchs bewege sich heute kaum mehr. „Früher hieß die schlimmste Strafe Stubenarrest, heute heißt sie: raus an die frische Luft.“ Die junge Menschen würden noch nicht einmal mehr als Bankräuber taugen. Ohne Navi würden sie die Bank gar nicht finden und an McDonalds würden sie auf dem Weg auch nicht vorbei kommen. Und dann könnten sie sich „Hände hoch, runter auf den Boden“ nicht merken.

Seine neue Freundin Ramona und er würden aber noch zur „analogen Generation“ zählen, so Dirk Pursche. „Händchen halten statt Handy halten“ laute ihre Devise. Später im Programm muss der Barde dann aber konstatieren, dass Ramona per SMS mit ihm Schluss gemacht hat. Im Lied „Meine Frau wurde gehackt“ kommen die Sänger zu dem Schluss, dass die USA dahinter stecken muss, da die Frau auf einmal vor habe, „mich auf den Mond zu schießen“. In einem anderen Lied präsentiert das Comedy-Duo eine neue Einnahmequelle: „Mit dem Metalldetektor gehe ich übern Friedhof“. Dort seien Abzeichen, Broschen, Ketten und Orden zu finden. „Und ist mal jemand ohne Schmuck begraben worden, nehme ich einen Goldzahn mit. Es ist gelogen, dass es in Deutschland keine Bodenschätze gibt.“

Das Publikum erfuhr dann noch, wie man vegan spricht: „Jetzt mal Margarine bei den Möhren, das geht auf keine Pfirsichhaut. Wer war zuerst da, der Baum oder die Nuss? Alles hat ein Ende, nur die Gurke hat zwei.“

Die beiden thematisierten noch den ständigen Ärger mit der Autokorrektur beim Handy, wodurch immer die Worte verdreht würden. So habe er einmal mit dem Handy an seine Frau geschrieben „Ich habe die Ruhe sehr genossen“, erzählte Dirk Pursche. Das Handy habe jedoch aus Ruhe Hure gemacht. Auch Online-Bewerbungen mit dem Handy seien wegen der Autokorrektur äußerst riskant.

Mit viel Ironie intonierte Stefan Klucke auch die Lieder „Ich ess nur Fleisch von aussterbenden Tieren“, „Worte sind zum Sprechen einfach ungeeignet“ und „Wir fordern als Amtssprache Tschechisch“. Die Sprache komme mit viel weniger Buchstaben aus. „Da bekommt man Bibel und Koran in einen Band.“ In der Folge benötigten die Bibliotheken weniger Platz, was die Wohnungsnot in München und Berlin löse.

Zum Abschluss sangen die beiden noch „Ich lasse mir das Hirn absaugen“ und als Zugabe wurde aus „Wie Russland“ das „Virus-Land“. Das Publikum war begeistert.

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