Licht der Hoffnung

Licht der Hoffnung: 250 neue Stühle und eine Terassentür für das Haus der Heimat

Licht der Hoffnung: Die Stiftung Haus der Heimat möchte nach 30 Jahren das Inventar der Begegnungsstätte erneuern

Alfred Kopany (links) und Dietmar Kiebel vor der 30 Jahre alten Terrassentür und den gleich alten Stühlen im Haus der Heimat. Foto: Holzwarth
Das seit dem Jahr 1991 bestehende Haus der Heimat am Bergäckerweg. Foto: pm

Sechs soziale Projekte werden in dieser 30. Saison der Weihnachtsaktion „Licht der Hoffnung“ unserer Zeitung mit den eingehenden Spendengeldern unterstützt. Dazu gehören die geplante Anschaffung von 250 neuen Stühlen und der Austausch einer beschädigten Terrassentür im Haus der Heimat am Nürtinger Bergäckerweg.

Im Jahr 1988 ist die Stiftung Haus der Heimat gegründet worden. Die Ortsgruppe Nürtingen des Deutschen Böhmerwaldbundes hatte seinerzeit nach einem Domizil für die Vereinsaktivitäten gesucht. Dietmar Kiebel kann sich daran noch gut erinnern. Er ist erster Vorsitzender sowohl der Stiftung Haus der Heimat als auch der Böhmerwaldbund-Ortsgruppe und war von Anfang an dabei. Weitestgehend in Eigenleistung hatten die Vereinsmitglieder mit familiärer Vergangenheit in dem bis 1946 komplett deutschsprachigen Böhmerwald, der sich im heutigen Tschechien an der Grenze zu Österreich und dem Bayerischen Wald befindet, auf dem von der Stadt in Erbpacht zur Verfügung gestellten Grundstück am Bergäckerweg das Haus der Heimat aufgebaut. Dieses wurde im Jahr 1991 eingeweiht. Genauso alt ist nahezu das gesamte Inventar.

Der Gemeinderat und der damalige Nürtinger Oberbürgermeister Alfred Bachofer hatten vor gut 30 Jahren darauf bestanden, dass das Haus nicht nur der Ortsgruppe des Deutschen Böhmerwaldbundes, sondern auch weiteren Vereinen eine feste Heimat bieten sollte. Und tatsächlich sind heute neben den Böhmerwäldlern mit Sing- und Spielschar sowie Musikgruppe auch die Heimatgruppe der Siebenbürger Sachsen, die Heimatgruppe der Schlesier, der Shanty-Chor Neckar-Knurrhähne, die Studentenverbindung Ceres und seit zwei Jahren der Freundeskreis für Suchtkrankenhilfe im Haus der Heimat untergebracht.

„Die Auslastung des Hauses ist immer hoch“, stellt Dietmar Kiebel fest und verweist neben den wöchentlichen Übungsabenden, Proben, Gesprächskreisen und Ausschusssitzungen auf den Jahresplan mit monatlichem Sonntagskaffee, Faschingsball, Faschingsausklang, Wirtshausmusik-Konzerten, Jahreshauptversammlungen, Landestreffen der Heimatgruppen, Weinfesten, kulturellen Abenden, Osterausstellung, Einstimmung in den Advent, Adventsessen mit Weihnachtsbasar des Böhmerwäldler Frauenarbeitskreises und Silvesterball im großen Saal des Hauses der Heimat, der zudem auch gerne und oft für Hochzeiten, runde Geburtstage und private Feiern gemietet wird.

Ohne Haus würde es die Gruppe der Böhmerwälder nicht mehr geben

In den 30 Jahren konnte der Betrieb des Hauses ohne Zuschüsse aufrechterhalten werden. Nun stehen jedoch mehrere Sanierungen an. Anfangen wollen die Ehrenamtlichen mit den Stühlen und der Terrassentür. Weitere Renovierungsarbeiten, wie der Austausch von Fenstern und Rollläden, sind in Zukunft erforderlich. Dafür fehlen aber noch die finanziellen Mittel.

Neue Stühle anschaffen und die Terrassentür austauschen – das soll durch die mit der Aktion „Licht der Hoffnung“ gesammelten Spendengelder möglich werden. Die Stühle haben die Böhmerwälder in den vergangenen 30 Jahren schon dreimal durch eine professionelle Firma reinigen lassen. Viele Sitzbezüge sind nach mehreren Kaffee- und Essensflecken jedoch nicht mehr zu retten. „Da sind so viele Flecken drauf. Wir können es unseren Gästen nicht mehr zumuten, sich da draufzusetzen“, erklärt Alfred Kopany, zugleich Zweiter Vorsitzender der Stiftung und der Nürtinger Böhmerwaldbund-Ortsgruppe. Zudem seien schon etliche Stühle kaputt gegangen. Von ursprünglich 250 Exemplaren sind noch 200 übrig. Die Terrassentür lässt sich nicht mehr ordentlich schließen und sorgt zudem im Winter nicht mehr für den erforderlichen Wärmeschutz.

„Wenn das Haus der Heimat nicht wäre, gäbe es auch die Böhmerwälder-Ortsgruppe nicht mehr“ – da ist sich Alfred Kopany sicher. Ziel sei es, den Verein so lange wie möglich am Leben zu halten: zur Erhaltung des Brauchtums, der Gedichte, der Tänze und der gesamten Kultur des Böhmerwalds. Und Dietmar Kiebel ergänzt: „Wenn keiner die Kultur pflegt, verschwindet sie wie so manche Singvogelarten.“

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